Sascha Macht

Spyderling

Roman
Cover: Spyderling
DuMont Verlag, Köln 2022
ISBN 9783832181918
Gebunden, 480 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Daytona Sepulveda ist Entwicklerin von Brettspielen und einigermaßen erfolgreich in ihrem Metier. In Fachkreisen wird sie ehrfürchtig "Die Verschwundene" genannt; ein Beiname, der auf tatsächlichen Ereignissen basiert: Daytona war wirklich eine Zeit lang verschollen und hat Schlimmes erlebt. Nun ist sie, genau wie sieben weitere Brettspielentwickler aus aller Welt, auf ein Weingut in der Republik Moldau eingeladen - von Spyderling, dem Guru der Spieleautoren, den allerdings noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Die Tage vergehen, und die kreativen Geister sind derweil auf sich allein gestellt, denn Spyderling lässt sich einfach nicht blicken - man schmaust, säuft, liegt am Pool herum, fällt übereinander her. Doch als ein furchterregendes Brettspiel namens Maunstein auftaucht, beginnt die Wirklichkeit auf dem Weingut durchlässig zu werden: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschieben sich ineinander, wundersame Grausamkeiten geschehen, eine extremistische Rockband macht sich auf dem Anwesen breit - und plötzlich geht es für Daytona um alles.Was genau reizt Menschen daran, sich um ein Brett zu versammeln, nach besonderen Regeln zu interagieren und miteinander im Spiel neue Welten zu erschaffen?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.04.2022

Rezensent Timo Posselt staunt nicht schlecht über die seitenlangen Brettspielbescheibungen in Sascha Machts Roman über ein Gipfeltreffen der Brettspielavantgarde in einem moldauischen Schloss. Allerdings wird ihm das Warten auf den ominösen Gastgeber bald lang, weil sich ihm der Sinn des Wartens nicht erschließt und Macht seine Figuren zwar mit grotesken Physiognomien ausstattet, aber nicht mit genug Eigenleben. Ein Roman, der sich mit popkulturellen und historischen Referenzen und überbordenden Beschreibungen schmückt, aber sein Personal wie die hölzernen Figuren auf einem Brettspiel verschiebt, stellt Posselt etwas ratlos und enttäuscht fest.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 15.03.2022

Rezensent Nico Bleutge wundert sich selbst, dass ihn ein Roman um Brettspiele und ihre Anhänger gefangen nimmt. Sascha Macht schafft es, den Rezensenten mit ironischen Brechungen beim Beschreiben seiner Figuren und ihrer Vorliebe zu überzeugen, auch wenn die meisten Figuren im Text eher blass bleiben und das Buch Längen hat, wie Bleutge einräumt. Die Hauptfigur, ihre Erlebnisse mit einer Gruppe von Spieleentwicklern und ihre Gedanken über das Spiel als Lebenskunst aber scheinen den Rezensenten durchaus anzuregen.