Thomas Sandkühler

Das Fußvolk der "Endlösung"

Nichtdeutsche Täter und die europäische Dimension des Völkermords
Cover: Das Fußvolk der "Endlösung"
WBG Theiss, Darmstadt 2020
ISBN 9783534272570
Gebunden, 431 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Die Rekrutierung und Mitbeteiligung nichtdeutscher Kollaborateure an den Gräueltaten des NS-Regimes nahm lange Zeit keinen großen Platz im allgemeinen Geschichtsbewusstsein ein. Erst der Strafprozess gegen den ehemaligen ukrainischen KZ-Wachmann John Demjanjuk 2009 brachte das Thema einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein. Der Historiker Thomas Sandkühler hat, basierend auf zwei Gerichtsgutachten in ähnlichen Fällen, eine ausführliche Analyse der Bedeutung "fremdvölkischer" Hilfskräfte für die Durchführung nationalsozialistischer Vernichtungsaktionen in Osteuropa erstellt."Trawniki-Männer" und ukrainische Hilfspolizisten: Zwangsarbeiter oder Mittäter der SS-Soldaten?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.01.2021

Sachlich-freundlich bespricht der Historiker René Schlott das Buch des Geschichtsdidaktikers Thomas Sandkühler. Er stellt die Sachverhalte, insbesondere das Mittun ukrainischer Hilfskräfte dar und hebt Parallelen zur deutschen Kolonialpolitik hervor (die Helfer wurden "Schwarze" genannt). Der "Kern" des Buches seien zwei Gutachten, so der Kritiker, die der Autor als Wissenschaftler in späten Ermittlungsverfahren verfasst hat. Diese Struktur sei zwar für ein paar "Redundanzen" verantwortlich, alles in allem aber lobt Schlott den Autor, der sich gründlich mit wichtigen Arbeiten zu Täterschaft und Motivation der unteren Dienstränge in der NS-Hierarchie befasst hat. Und ihm gefällt, dass die Verantwortung der Deutschen bei allem Aufzeigen des Ausmaßes ukrainischer Täterschaft etwa für den Mord der Juden von Lemberg nie in Frage gestellt wird.
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