Stefan Howald

Eric Ambler

Eine Biografie
Cover: Eric Ambler
Diogenes Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783257063257
Gebunden, 593 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Mit Fotos, Faksimiles, Lebenschronik, Bibliografie, ausführlicher Filmografie, Anmerkungen, Namen- und Werkregister. Die erste umfassende Darstellung von Leben und Werk Eric Amblers. Weit mehr als nur eine spannende Biografie des "besten aller literarischen Thrillerautoren" (Graham Greene): das Porträt eines unparteiischen Gewissens entlang der Geschichte unseres Jahrhunderts.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.01.2003

Es war ein langer Weg für Eric Ambler, bis er sein Genre gefunden hatte, erklärt Rezensent Hans-Peter Kunisch in seiner langen und kenntnisreichen Kritik, doch nach verschiedenen Irrungen wurde Ambler einer der bedeutendsten Thriller-Autoren seiner Zeit und war einer der "Testfälle für die Dauerfrage nach der Grenze zwischen U- und E-Literatur". Biograf Stefan Howald verwendet denn auch viel Mühe darauf, "Amblers Position in der internationalen Thriller-Produktion zu orten", so das Urteil des Rezensenten. Eine andere Stärke der Biografie liegt in der Distanz zu ihrem Gegenstand. Eric Ambler wachte sorgfältig über seine Vormachtstellung als "Erneuerer des politischen Spannungsromans", und dementsprechend eifrig stilisierte er sich selbst, erklärt Kunisch. Um so dankbarer ist er, dass Howald einen Gegenakzent setzt und "angenehm skeptisch bleibt". Trotz dieser Distanz "folgt Howard auch im engeren Sinne biografischen Spuren detailliert", erklärt ein sichtlich zufriedener Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.12.2002

Von dieser Biografie des Schriftstellers und Drehbuchautors Ambler ist Thomas Leuchtenmüller sehr angetan. Er rühmt Howalds Fähigkeit, das Leben des englischen Autors, der 1998 starb, "plastisch" darzustellen, und er betont, dass trotz einer relativ strengen chronologischen Darstellung, die Lebensbeschreibung "selten schematisch konstruiert" wirke. Neben all den bekannten Informationen über das Leben Amblers habe Howald das Hauptaugenmerk auf "kaum vertraute Momente" gelegt, wie etwas die Beziehung zu einer verheirateten Frau, die ein Kind von ihm abtrieb oder die Reaktion auf einen als "titoistisch" kritisierten Roman von Ambler, teilt der Rezensent mit. Er findet, dass der Autor besonders die Romane sehr "aussagekräftig" in den Kontext von Werk-, Literatur- und Weltgeschichte gebettet hat und dabei auf interessante "Parallelen" von Leben und Werk hinweise. Kritisch beurteilt Leuchtenmüller dagegen die "schwachen" Analysen der Drehbücher Amblers sowie den Stil der Biografie, der es, wie er moniert, nicht mit der Sprache Amblers aufnehmen kann. Dennoch ein "enormer Gewinn", preist Leuchtenmüller das Buch, wobei er insbesondere zu schätzen weiß, dass der Autor das "Geniale erklärt und das Triviale benennt".

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 30.11.2002

Es handelt sich hier, kaum zu glauben, um die erste Biografie des großen Thriller-Autors Eric Ambler, entsprechend gespannt, meint Kolja Mensing, durfte man sein. Über die frühen, für den Einfluss auf die Geschichte des Spionageromans aber entscheidenden Jahre erfährt man, so der Rezensent ein wenig enttäuscht, vor allem aus "langen Nacherzählungen und Analysen". Einblicke ins Leben bleiben, wohl mangels in Erfahrung zu bringender Informationen, aus. Umso merkwürdiger findet Mensing gelegentliche Hinweise auf "erotische Attacken" von Männern, denen Ambler sich, so Howald, ausgesetzt gesehen habe. Auch bei der Frage nach den Ursachen der Schaffenskrise der Nachkriegszeit bleibt Howald jeden Erklärungsversuch schuldig. Abgesehen von diesen Einwänden bietet Mensing viel Lebens-Nacherzählung: in puncto biografischer Informationen jedenfalls scheint er das Buch für zuverlässig zu halten.
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