Simone Weil

Die Verwurzelung

Vorspiel zu einer Erklärung der Pflichten dem Menschen gegenüber
Cover: Die Verwurzelung
Diaphanes Verlag, Zürich 2011
ISBN 9783037341612
Kartoniert, 284 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

"Die Verwurzelung" ist Simone Weils politisches und philosophisches Vermächtnis, ihr "Glaubensbekenntnis", wie sie selbst es nannte, das ihr früher Tod 1943 unvollendet ließ. In Zeiten von Krieg und Barbarei unternimmt Simone Weil darin den Versuch, die Grundprinzipien der Menschlichkeit und der Zivilisation neu zu bestimmen. Als Grundkategorie des Menschseins gilt ihr die "Verwurzelung", womit sie die reale, aktive und natürliche Teilhabe eines Menschen an einer Gemeinschaft beschreibt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.01.2012

Zwei Bände der mystisch-politischen Denkerin bringt der Diaphanes-Verlag neu heraus. Wolfgang Matz, Lektor des Hanser Verlags, bespricht sie in einer Doppelkritik und stellt gleich klar, dass das "posthume Vermächtnis" "Die Verwurzelung" und die Essaysammlung "Krieg und Gewalt" nur zusammen gelesen werden können. Kenntnisreich skizziert Matz die Theorien Weils und betont, wie sehr sie aus ihrem historischen Kontext verstanden werden müssen - geschrieben wurden die Texte im Zeitalter des totalitären Triumphs und des Versagens der Demokratie. Matz macht im Essenzialismus Weils - am "Guten schlechthin" soll Politik genesen - dann gerade auch eine Verwandtschaft zu Diskursen des Vichy-Regimes aus, gegen das sie als Resistance-Kämpferin ihr Leben riskierte. Gleichzeitig bilden Elemente ihres Denkens wie Regionalismus und Basisdemokratie Reaktionen auf die entfremdete und "entwurzelte" Demokratie und Industriegesellschaft, wie sie später in der Ökologiebewegung wieder aktuell wurden. Matz kritisiert, dass die Texte Weils so ganz nackt, ohne Kontext und Kommentar, dargeboten werden - für die meisten Leser heute unverständlich. Trotzdem rät er zur Lektüre. Besonders Weils Essay zur Ilias - also gerade ein nicht zeitgebundener Text - ist für ihn "einer der großen Essays des 20. Jahrhunderts".
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de
Stichwörter