Ralph Hammerthaler

Alles bestens

Roman
Cover: Alles bestens
Rowohlt Verlag, Reinbeck 2002
ISBN 9783498029661
Gebunden, 288 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Je skrupelloser, desto erfolgreicher - ist das nicht die Maxime der "urban professionals", die den Ton angeben in Wirtschaft und Gesellschaft? Ralph Hammerthaler zeichnet in seinem Roman das Bild eines Mannes, der in frühen Jahren alles erreicht hat: Es läuft so gut, dass alles schal zu werden beginnt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.08.2003

Der Kapitalismus ist literaturfähig geworden, verkündet Anton Thuswaldner emphatisch und preist den Debütroman von Ralph Hammerthaler als gelungenen Abgesang auf den Kapitalismus und Verkünder des Unheils. Anders als andere Autoren seiner Generation interessiere sich Hammerthaler für mehr als das eigene ereignislose Leben. Das Leben, das der Debütant beschreibt, ist bislang alles andere als ereignis- oder erfolglos verlaufen: Hammerthalers Protagonist ist ein Erfolgs- und Machtmensch, ein Machertyp, der alle dirigiert und nie verliert. Der Preis dafür ist hoch, analysiert Thuswaldner: Weltverdrängung, Sebstisolierung sind die Folge, ein immer stärker aussetzendes Bewusstsein, das die Zerstörung von innen - nicht von außen - bringt. Der Autor mache sich diesen allmählichen inneren Kontrollverlust, diesen Auflösungsprozess perspektivisch völlig zu eigen, lobt Thuswaldner: diese "Kunst des gleitenden Übergangs" mache Hammerthaler so schnell keiner nach. Zugleich erzähle der Roman auch von der Kolonisierung des Ostens durch den Westen, die sich dem Erzähler erst als Verlierer erschließe.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.03.2002

Soll das ein Roman sein oder doch eher wissenschaftliche Lektüre oder beides, fragt sich Rezensentin Ulrike Winkelmann, denn Ralph Hammerthalers Roman über den "Kampf der Liebeskonzepte" wartet mit schwerem theoretischen Geschütz auf. Von Kierkegaard, Barthes bis hin zu Niklas Luhmann verbrate der Autor so ziemlich alles, was zur Theorie des Themas gehört. Folglich kristallisiert sich im Laufe der Handlung ein sehr "dialektischer" Blickwinkel auf die Liebe heraus. Da steht die abgebrühte Sicht auf die "Codes" der Liebespraxis dem unerschütterlichen Glauben an die "romantische Liebe" gegenüber. Beides scheint in Hammerthalers Buch gleichermaßen Existenzberechtigung zu behalten, so die Rezensentin. Doch die Mischung aus Prosa und Wissenschaft findet sie mehr als unglücklich und sucht intuitiv immer noch nach den "Fußnoten" im diesem Roman.
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