Pia Nordblom

Für Glaube und Volkstum

Die katholische Wochenzeitung `Der Deutsche in Polen` (1934-1939) in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
Cover: Für Glaube und Volkstum
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2000
ISBN 9783506799920
Gebunden, 85,90 EUR

Klappentext

Die nationalsozialistische Gleichschaltungspolitik veränderte auch die in der Weimarer Republik engen Beziehungen Berlins zu der deutschen Minderheit in Polen grundlegend. Dr. Eduard Pant (1887 -1938), führender Politiker der deutschen Katholiken Polens, erkannte die drohende Instrumentalisierung zum Spielball des Regimes damals sehr klar und frühzeitig, konnte sich mit der Einschätzung aber nicht durchsetzen. Die katholische deutsche Minderheit in Polen spaltete sich. Nach seiner politischen Isolierung griff Pant zur publizistischen Gegenwehr: Die von ihm neu gegründete katholisch-konservative Wochenzeitung "Der Deutsche in Polen" (1934-1939) entwickelte sich rasch weit über Polens Grenzen hinaus zu einem wichtigen Sprachrohr der christlichen Emigratin und Opposition gegen den Nationalsozialismus und der nicht gleichgeschalteten Minderheiten in Ost-Mitteleuropa.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.10.2000

Als eine Art Denkmal für eine Minderheit einer Minderheit einer Minderheit beschreibt Damian van Melis diesen umfänglichen Band, der erstmals die Wochenzeitung jener deutschen Katholiken in Polen vorstellt, die sich nicht nur Polen zugehörig fühlten, sondern auch noch gegen Hitler eintraten. Eindrücklich zeichnet van Melis nach, wie sich der Gründer der Wochenzeitung, Eduard Pant, und ihr Chefredakteur Johannes Maier-Hultschin in den Jahren vor dem Einmarsch in eine totale Außenseiterposition begaben. Über die Unterstützung der Zeitung durch die betroffene Bevölkerungsgruppe, so van Melis, lasse sich angesichts der schlechten Quellenlage nicht viel sagen, offensichtlich reichten ihre Kontakte aber bis in die Sozialdemokratie. Auch wie der Vatikan sich zur Zeitung verhielt, wird aus der Besprechung nicht recht deutlich. Van Melis merkt hier nur an, dass ihre Zentrierung auf Rom sehr stark gewesen sei, und sie im allgemeinen dem katholischen Mainstream gefolgt sei. Das Referat des Buchs schließt van Melis mit der Anmerkung, dass ein stärker gliedernder Eingriff der Autorin in ihre Stoffmassen dem Buch insgesamt gut getan hätte.
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