Peter Waterhouse

Die Nicht-Anschauung

Versuche über die Dichtung von Michael Hamburger. Mit 1 Audio-CD.
Cover: Die Nicht-Anschauung
Folio Verlag, Wien und Bozen 2005
ISBN 9783852562995
Kartoniert, 178 Seiten, 22,50 EUR

Klappentext

Eine essayistische Annäherung an den großen Lyriker - Peter Waterhouse denkt nach Abschluss seiner Übersetzung und umfassenden Edition ausgewählter Texte Michael Hamburgers über die zentralen Motive in dessen Werk nach. Mit Gedichten von Michael Hamburger. Die Texte auf der CD werden von Michael Hamburger (deutsch) und Ian Galbraith (englisch) gelesen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.07.2006

Bemerkenswert erscheinen Elmar Schenkel die poetologischen Reflexionen über die Gedichte des englischen Lyrikers Michael Hamburger, die der österreichische Lyriker und Essayist Peter Waterhouse jetzt vorgelegt hat. Dessen Ausführungen über die Bedeutung der Wahrnehmung im poetischen Schaffen Hamburgers kann Schenkel nur beipflichten. Er spricht in diesem Zusammenhang von Hamburgers Poesie als "Schule einer Wahrnehmung, für die wir noch keinen Begriff haben". Am Anfang stehe der Verzicht auf vorgefertigte Sichtweisen und Kategorien. Schenkel attestiert Waterhouse, sich mit seinen Interpretationen der Lyrik Hamburgers in den Bahnen des Mystikers Meister Eckhart zu bewegen, der die Aufhebung der Trennung von Ich und Welt, Subjekt und Objekt anstrebte.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 30.11.2005

Der Übersetzer und Lyriker Peter Waterhouse schließt nun mit diesem Band die siebenbändige Werkausgabe mit Gedichten und Essays von Michael Hamburger ab, indem er im letzten Band über seine Übersetzerarbeit und "seine Erfahrungen" mit den Gedichten Hamburgers Auskunft gibt, teilt Cornelia Jentzsch mit. Sie bemerkt befriedigt, dass auf diesem Wege "nebenbei eine eigene Poetik" Hamburgers herauskommt, weil Waterhouse die Schlüsselbegriffe des Lyrikers beim Namen nennt und analysiert. So liege ein besonderes Schwergewicht bei Hamburger auf dem "Sehen", das Waterhouse nicht als Erkennen und Anschauung stiftend, sondern vielmehr als ein "vergessendes Sehen" apostrophiere, wie die Rezensentin eingehend erklärt. So wird für sie auch der zunächst "irritierende" Titel des Buches verständlich, in dem das Sehen in die Nähe des "Traums" gerückt erscheint. Daneben spiele "Wahrheit" in den Gedichten Hamburgers eine besondere Rolle, weil er diesen Begriff "kontraproduktiv zum Wort Wirklichkeit" setzt, wie Waterhouse herausarbeite. Jentzsch weist noch darauf hin, dass der Autor sowohl die Zweisprachigkeit als auch den Beruf des Lyrikers mit Hamburger teilt, weshalb es ihm vielleicht so gut gelingt, "Nuancen im Denken Hamburgers sichtbar" zu machen, wie sie vermutet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.06.2005

Der mit "bcn" zeichnende Rezensent hat nicht das Geringste auszusetzen an Peter Waterhouses Essays über Michael Hamburgers Dichtung. Er analysiere einige grundlegende Strukturmerkmale der Lyrik Hamburgers, und zwar auf "erhellende" und "pointierte" Weise, so das Rezensentenurteil. Waterhouses Methode, bei seiner Untersuchung von kleinsten sprachlichen Elementen auszugehen, findet ebenso die Anerkennung des Rezensenten, wie die Resultate, zu denen er gelangt. "Unbestimmtheiten", "Wechselbeziehungen" und "Offenheit" seien demzufolge die prägenden Eigenschaften der Poesie des englischen Dichters, wie "bcn" Waterhouses Aussagen zusammenfasst. Sehr schön seien auch die sechzehn beigefügten Gedichte sowie die CD, auf der Hamburger selbst lese.