Paula Fox

Was am Ende bleibt

Roman
Cover: Was am Ende bleibt
C.H. Beck Verlag, München 2000
ISBN 9783406460609
Gebunden, 201 Seiten, 19,43 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Sylvia Höfer. Szenen einer Ehe: Sophie Bentwood schreibt Drehbücher, ihr Mann Otto ist ein erfolgreicher Anwalt - ein typisches wohlhabendes Ehepaar der gehobenen Mittelschicht New Yorks, mit den nötigen Insignien des Wohlstandes, aber kinderlos. Eines Abends wird Sophie beim Versuch, eine wilde Katze zu füttern, gebissen, und dies ist der Auftakt zu einer kleinen Serie von Mißgeschicken. Paula Fox` Roman wurde in den USA 1971 veröffentlicht.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.06.2000

Martin Krumbholz weist in seiner Rezension zunächst auf einen auffallenden Unterschied zwischen nordamerikanischer und deutscher zeitgenössischer Literatur hin: Dieser Unterschied liegt darin, dass sich nordamerikanische Autoren nicht scheuen, ihre Geschichten in luxuriösem Milieu anzusiedeln. Das ist jedoch nicht unbedingt ein Makel, wie er findet. Vielmehr zeigt er sich fasziniert davon, dass - wie in dem vorliegenden Roman - der Gegensatz zwischen Luxusleben und "feindlicher Umwelt" bisweilen nur auf den ersten Blick existiert. In Wirklichkeit jedoch seien "Innen- und Außenwelt (...) vielmehr osmotisch miteinander verbunden". Die heile Welt ist eben oft doch nicht so heil, wie es scheinen mag. Und diese Abgründe scheint Fox in seinen Augen meisterhaft beleuchtet zu haben. Nur mit der Übersetzung ist Krumbholz nicht ganz zufrieden: sie sei "nicht frei von Mängeln" und auch der deutsche Titel erinnert ihn zu sehr an Hollywood.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.04.2000

Ohne "technische Mätzchen", schreibt Wilhem Genazino, ist der Autorin ein packender Roman gelungen, den er recht ausführlich nacherzählt: Ein seit fünfzehn Jahren recht bekömmlich in Brooklyn vor sich hin lebendes mittelständisches Ehepaar wird plötzlich durch kleine Unpässlichkeiten - Biss in die Hand von einer wilden Katze, Einbruch ins Ferienhaus, ein aggressiv bettelnder Schwarzer - in seiner Routine gestört. Eigentlich passiert nichts weiter Dramatisches. Aber alles ist unversehens zum Zeichen einer bedrohlichen Realität geworden, die man doch so entschieden aus seinem Leben hatte aussperren wollen. Dankbar vermerkt der Rezensent, dass hiervon "ohne den üblichen Roman-Klimbim" erzählt wird; allein die "eminente" Sprachkraft der Autorin hält die Spannung bis zuletzt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2000

Angela Schader zeigt sich vor allem von dem Kontrast beeindruckt, der darin liegt, dass Fox hier einerseits "eine unheimlich gewöhnliche" Geschichte erzählt, andererseits aber durch ihre - beinahe kalte - Distanz den bevorstehenden Kollaps einer Idylle mit einem unheimlichem Unterton erahnen lässt. "Wie durch eine gläserne Wand" beobachte Fox hier, wie sich das Ehepaar Bentwood in seinem New Yorker Szeneviertel gemütlich eingerichtet habe, bis ein Katzenbiss das Ende der "illuminierten Seifenblase" einläutet. Ein Buch, das der Rezensentin offensichtlich das Blut in den Adern hat gefrieren lassen.
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