Meinhard Stark

Frauen im GULag

Alltag und Überleben 1936-1956
Cover: Frauen im GULag
Carl Hanser Verlag, München 2003
ISBN 9783446202863
Gebunden, 553 Seiten, 32,90 EUR

Klappentext

Ein Report, der detailliert über den Alltag und den Überlebenskampf der Frauen in den sowjetischen Straflagern berichtet. Meinhard Stark hat mit ehemaligen Gulag-Frauen Gespräche geführt sowie Lagerberichte und umfangreiche Aktenbestände in Moskau und Kasachstan ausgewertet. Entstanden ist dabei ein Buch, das eines der großen politischen Verbrechen des 20. Jahrhunderts protokolliert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.08.2003

Tief beeindruckt ist der Rezensent Frank Nienhuysen von dieser Abhandlung zum Alltagsleben von Frauen im sowjetischen Gulag von Meinhard Stark. Zentral seien für den Autor die Erinnerungen von ungefähr 100 Frauen, die beispielhaft die Situation der insgesamt 3 bis 4 Millionen weiblichen Gulag-Häftlinge in der Sowjetunion widerspiegeln. Reißerische Elemente und politische Bewertungen versuche der Autor zu vermeiden. Als "monumentales Werk" beschreibt der Rezensent denn auch diese detaillierte Zusammenstellung der angefallenen Datenmenge, die ihn schon mal an die Arbeit eines "überfleißigen Buchhalters" erinnert. Einen Makel sieht der Rezensent in der Akribie des Autors allerdings nicht, sondern eher eine sich beim Lesen langsam offenbarende "Rekonstruktion einer der düstersten Etappen der Sowjetgeschichte".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.03.2003

Überzeugend ist diese Studie für Bianka Pietrow-Ennker vor allem wegen der umfangreichen Primärquellen, die der Autor aufgetan hat. So hat er nicht nur im Moskauer Staatsarchiv nach Unterlagen über die Straflager gesucht, sondern war auch in Karaganda in Kasachstan, wo sich einer der berüchtigtsten Lagerkomplexe befand. Dieser Reichtum an Unterlagen, ergänzt durch Interviews mit Gulag-Insassinnen sowie unveröffentlichten und publizierten Erinnerungen, macht die Qualität dieser Untersuchung aus, schreibt die Rezensentin. Interessant findet sie in Starks bisher umfassendster Monografie zu diesem Thema besonders die Darstellung der Überlebenstechniken der Frauen in der Hölle des Lagerlebens. Dass sich der Autor dabei ausführlich mit der Strategie sowohl der Wachen wie auch der Gefangenen auseinandersetzt, hält Pietrow-Ennker für einen weiteren Pluspunkt dieser gelungenen Arbeit.