Martin Rupps

Der Lotse

Helmut Schmidt und die Deutschen
Cover: Der Lotse
Orell Füssli Verlag, Zürich 2015
ISBN 9783280055533
Gebunden, 368 Seiten, 21,95 EUR

Klappentext

Kein anderer Politiker hat bei seinen Fernsehauftritten so hohe Einschaltquoten erzielt, keiner verkauft so viele Bücher wie er. Und obwohl seine Kanzlerschaft (1974 - 1982) lange zurückliegt, blieb seine Meinung in Politik und Öffentlichkeit bis heute gefragt. Wenn Schmidt sprach, lauschte die Nation. Schmidt verkörpert die deutschen Tugenden und Untugenden wie kein anderer: Fleiß, Disziplin, Pflichtbewusstsein einerseits, Verdrängung von Schuld und Unterdrückung der Gefühle andererseits. Er war und ist der deutsche Kanzler schlechthin und den Deutschen nicht von ungefähr auch der liebste. Martin Rupps fragt nach den Gründen, die Helmut Schmidt zum immerwährenden Lotsen der deutschen Politik werden ließen. Daraus entstanden ist nicht nur das Porträt eines ungewöhnlichen Mannes, sondern gleichzeitig das seiner Generation, der 'Kriegsgeneration', die sich als die wirkmächtigste in der Geschichte der Bundesrepublik erweist und die mit Helmut Schmidts Tod ihren bedeutendsten Vertreter verloren hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2015

Bei aller Kritikwürdigkeit des Altkanzlers, dieses Buch, meint Petra Weber, hat Helmut Schmidt nicht verdient. Zu missfallen scheinen der Rezensentin an Martin Rupps' Abrechnung aber nicht nur der aggressive Ton und die Herabwürdigungen, die Schmidt zum "Soldatenpolitiker" degradieren, sondern auch die Weber auffallende Haltungsänderung des Autors, vom Respekt für Schmidt in früheren Büchern zur Verachtung. Der generationengeschichtliche Ansatz des Buches bringt so für Weber statt neuer Erkenntnisse bloß Niedertracht und eine Verzerrung der Tatsachen hervor, so wenn Schmidts politischer Stil als undemokratisch dargestellt wird.
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