Mark Twain

Tom Sawyer & Huckleberry Finn

Cover:  Tom Sawyer & Huckleberry Finn
Carl Hanser Verlag, München 2010
ISBN 9783446235038
Gebunden, 712 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Aus dem amerikanischen Englisch von Andreas Nohl. Andreas Nohl hat den Klassiker "Tom Sawyer" und die Fortsetzung "Huckleberry Finn" neu übersetzt, so nah am Original und flüssig lesbar wie noch nie. Mit seiner natürlichen Sprache vermeidet er alles "Gekünstelte", ganz nach Mark Twains literarischen Kriterien.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.05.2010

Susanne Ostwald wirft anlässlich des 175. Geburtstags und 100. Todestags Mark Twains ein Blick auf einige Bücher des Schriftstellers und Satirikers, die jetzt in neuer Übersetzung vorliegen. Nicht ganz glücklich zeigt sie sich dabei mit Andreas Nohls Neuübersetzung von "Tom Sawyer und Huckleberry Finn". Sie lobt zwar die Sorgfalt der Edition, die zugrundeliegende Quellentexte transparent macht und mit einem umfangreichen Anmerkungsapparat aufwartet. Aber Ostwald missfällt dann doch die eigentliche Übersetzung, der sich durch eine starke dialektische Färbung seiner Dialoge auszeichnet. Sie hält dem Übersetzer vor, die sprachlichen Eigenheiten der Figuren in ein nahezu "standardisiertes Hochdeutsch" zu überführen und den Roman damit um sein "reiches sprachliches Kolorit" zu bringen. Zudem wirft sie Nohl vor, bei der Debatte um Twains vermeintlichen Rassismus und den Einsatz des Romans als Schulbuch nicht auf dem Laufenden zu sein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.04.2010

Zum hundertsten Todestag des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain widmet Burkhard Müller ihm ein großes Porträt und wirft einen Blick in einige seiner Bücher. "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn" werden gewöhnlich zusammen genannt, wobei letzterer gewöhnlich als Anhängsel des ersteren angesehen wird, meint der Rezensent. Ganz falsch, betont Müller, der den Abenteuern des Landstreichers Huckleberry Finn mit dem geflohenen Sklaven Jim den weitaus bedeutenderen "Rang" zuspricht. Hier warten auf die Übersetzer auch die größeren Herausforderungen, so Müller weiter, der das sogleich an einer Textstelle demonstriert. Der Vergleich zwischen der soeben erschienenen Neuübersetzung durch Andreas Nohl mit der älteren deutschen Fassung von Lore Krüger fällt, zumindest an der ausgewählten Stelle, durchaus zu Gunsten der alten Übersetzung aus (auch wenn er die beigegebenen Illustrationen durch Tatjana Hauptmann allzu "betulich" findet). Dabei bescheinigt er Andreas Nohl aber dennoch Souveränität, Genauigkeit und mitunter lobenswerte Originalität, nur stelle er sich halt mitunter etwas "harthörig" gegenüber den feineren Nuancen Twain'scher Ironie heraus.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.04.2010

Recht wild gehen in Markus Gassers sehr ausführlicher Kritik zur Neuübersetzung von Mark Twains biografische Fakten zu Twain und Gedanken zu dessen wichtigstem und bekanntestem Werk durcheinander. So erfährt man, dass Mark Twain (d.i. Samuel Clemens) an seinem Lebensende nur noch weißes Flanell trug, bekommt erklärt, dass das umstrittene Ende des Werks nicht so "prekär" ist wie oft behauptet, und kann sich freuen oder auch nicht, dass Gasser die antieuropäischen Ressentiments des Autors (die sich nicht zuletzt gegen europäisierende Autoren wie Henry James oder Herman Melville richteten) teilt. Nicht weniger als die "Verurteilung" der Welt als solcher und ganzer habe Twain mit den Büchern im Sinn gehabt: Abgerechnet wird mit dem Sklavenhaltertum, nicht zuletzt in der Figur des Tom Sawyer, der seine Bildung nicht zum Nutzen der andern, sondern für seine eigenen Fantasien missbrauche. Die neue Übersetzung des Klassikers wird eher nebenbei behandelt und mit der alles andere als enthusiastischen Vokabel "gepflegt" bedacht.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 03.04.2010

Mit dieser "angenehm unangestrengten" Neuübersetzung des berühmten Romans liegt für den Rezensenten Stephan Wackwitz nun ein ebenso spannender und lustiger wie formal und inhaltlich noch heute revolutionärer amerikanischer Roman in einer Übersetzung vor, die für lange Zeit definitiv bleiben wird, so Wackwitz. Denn in Andreas Nohls Neuübersetzung funkele der Roman nun wieder wie eine "frisch renovierte Wohnung", in der die Dinge wieder Kontur angenommen haben. Und zwar rasiermesserscharf, wie man den Schilderungen des Kritikers entnehmen kann, für den Andreas Nohl mit dieser Leistung in den Olymp der Übersetzer aus dem Englischen aufgerückt ist.