James Fenimore Cooper

Der letzte Mohikaner

Ein Bericht aus dem Jahre 1757
Cover: Der letzte Mohikaner
Carl Hanser Verlag, München 2013
ISBN 9783446241350
Gebunden, 656 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Karen Lauer. Der berühmteste der Lederstrumpf-Romane, seit einem Jahrhundert zum ersten Mal neu übersetzt: Im Sommer 1757 kämpfen Briten und Franzosen erbittert um die Vorherrschaft im Nordosten Amerikas einer endlosen Wildnis aus Wald, in der stolze Indianer-Völker leben. Ein britischer Offizier versucht mit den ungleichen Schwestern Alice und Cora zu deren Vater an die Front vorzudringen. Sie geraten in eine Falle, aus der sie nur Lederstrumpf und die Mohikaner befreien können. Cooper, der erste große Romancier der USA, begeisterte u.a. Goethe und Melville, Stevenson und Joseph Conrad, bevor seine Abenteuergeschichten Vorlagen für Hollywood-Western wurden.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.04.2013

Angesichts von Karen Lauers ungekürzter Neuübersetzung von James Fenimore Coopers Wildwestroman "Der letzte Mohikaner" staunt der rezensierende Schriststeller Georg Klein nicht schlecht, was ihm bei der jugendlichen Lektüre der gekürzten Fassung alles vorenthalten wurde. Mit den Augen des modernen Erwachsenen liest er den Roman hauptsächlich auf dessen ideologische Prägung hin und befindet: der sich anbahnende Ausrottungskrieg gegen die indigenen Völker wird zwar glühend gegeißelt, erfährt aber gleichzeitig eine "ungut-klammheimliche Verklärung". Und in Sachen Rassenpolitik steckt Cooper sowesieso noch tief im 19. Jahrhundert. Auch handwerklich hat Klein hier und da etwas auszusetzen. Seiner Faszination tut all das jedoch keinen nennenswerten Abbruch, und Karen Lauer bescheinigt er, den Roman "erstmals angemessen ambitioniert" übersetzt zu haben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.03.2013

Rezensent Tilman Spreckelsen jubelt: Eine neue Übersetzung von James Fenimore Coopers Roman "Der letzte Mohikaner" ist da - und seiner Meinung nach hat sie der Vielzahl der vor allem an die Jugend gerichteten Übertragungen einiges voraus: Im Gegensatz zu ihren Vorgängern verzichte Karen Lauer erstmals nicht auf Coopers üppige Land- und Personenbeschreibungen, was Spreckelsen als klaren Gewinn wertet. Denn nun kommt der Rezensent nicht nur in den Genuss, einmal mehr die zahlreichen Kampfschilderungen zwischen dem Trapper Falkenauge, Cora, Alice, den Mohikanern und verschiedenen Indianerstämmen zu lesen, sondern erfreut sich auch an Schilderungen von Wald und Tieren, die ihm das Buch erstmals als "ungeahnt realistischen" Roman und "Fest der Langsamkeit" erscheinen lassen. Nicht zuletzt lobt der Kritiker, der in dieser Ausgabe erstmals erkennt, was Karl May alles von Cooper übernommen hat, die zahlreichen erläuternden Fußnoten des Autors.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.03.2013

Rezensent Thomas Steinfeld singt eine ganzseitige Hymne auf die - wie er findet - exzellente und erstmals vollständige Übersetzung Karen Lauers von James Fenimore Coopers bahnbrechendem Roman "Der letzte Mohikaner". Nach den letzten, vor allem für die Jugend angepassten und nun mehr als hundert Jahre zurückliegenden Übersetzungen findet Lauer erstmals eine Sprache, die Cooper "angemessen" ist, lobt der Kritiker. Und so erlebt er den 1826 erschienenen Roman, der laut Steinfeld den Beginn der Literaturgeschichte des amerikanischen Romans markiert, nach lange zurückliegender jugendlicher Lektüre und der frühen Begeisterung für den Indianer, den Trapper und das Fährtenlesen noch einmal ganz neu: Verzaubert liest der Rezensent die eindringlichen Natur- und Landschaftsschilderungen, die bereits Honore Balzac und Adalbert Stifter inspirierten. Cooper gelinge es nicht nur auf beeindruckende Weise den Übergang von der bukolischen Natur zur zivilisatorischen Landschaft einzufangen, sondern auch mit ebenso kraftvoller wie "empfindsamer" Sprache zu erzählen, rühmt der Kritiker, der die Lektüre dieser großartigen Geschichte von der "Verwandlung der Welt durch das Geld" mit Nachdruck empfiehlt.
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