Mariana Leky

Liebesperlen

Erzählungen
Cover: Liebesperlen
DuMont Verlag, Köln 2001
ISBN 9783770158737
Gebunden, 120 Seiten, 15,80 EUR

Klappentext

Sie hat sich alles so schön vorgestellt. Und ringt um Fassung, wenn es dann nicht ganz so glücklich läuft. Die Erzählerin dieser Geschichten hat es nicht leicht. Mariana Leky zeigt mit Gespür für die Komik des Tragischen eine junge Frau im heiklen Übergang zum Erwachsensein.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.06.2002

Die Erzählungen, die so etwas wie eine umgekehrte Biografie der Ich-Erzählerin von der Gegenwart bis in ihr zwölftes Lebensjahr skizzieren, sind laut Matthias Richter zwar durchaus "sprachlich versiert", pointensicher und insgesamt recht "amüsant". Doch ihm fehlt an diesen neun Texten die Substanz, und er beklagt sowohl die "perspektivische Enge", die durch die Beschränkung auf die Wahrnehmungen der Ich-Erzählerin entsteht, als auch die "Vagheit" des Erzählten. Richter findet die "erstaunlich zeitlos, ortlos, weltlos" konzipierten Geschichten auf Dauer wenig befriedigend, wobei ihn die immer wieder aufscheinende "wohldosierte Prise Skurrilität" ein bisschen entschädigt. Allerdings seien das lediglich "nette Farbtupfer", so der Rezensent enttäuscht.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 29.05.2002

Sehr angetan zeigt sich der Rezensent Hajo Steinert von den Erzählungen Mariana Lekys, die "mehr über die Gefühlslage einer Generation sagen, als dieser oder jener bedeutungsschwanger daherkommende Debütroman". Leky erzähle Erlebnisse aus dem Studentenmilieu, die Ich-Erzählerin ("Germanistikstudentin, noch unter dreißig, finanziell und emotional abhängig vom Vater ...") sei weder an erotischen Abenteuern noch an Fragen der Politik interessiert und stünde sich in jeder Beziehung selbst im Wege. Es ist aber die Art und Weise, wie dies geschieht, die den besonderen Reiz der Erzählminiaturen ausmacht, meint Steinert. An der Sprache der Autorin ist "nichts Auftrumpfendes, nichts Perlendes, nichts Gewagtes" und geht gerade deshalb unter die Haut, so der Rezensent. Und weiter schreibt er :"Spitze Sätze wie Eiszapfen, Beobachtungen von scharfer Präzision, äußerste Lakonie selbst dann, wenn es in der Seele der Protagonistin brodelt", dies seien die Stilmittel Lekys, die ihren flapsig auftrumpfenden "Generationsgenossinnen" deutlich überlegen sei.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.04.2002

Besonders begeistert ist der Rezensent mit dem Kürzel "kru" von den Erzählungen der 1973 in Köln geborenen Kulturjournalismus studierenden Mariana Leky nicht. Sie "mag eine begabte Autorin sein", mutmaßt der Rezensent, "eine Schriftstellerin ist sie bis jetzt noch nicht", stellt er entschieden fest. Ihren Geschichten, in denen meistens junge Frauen auf der Suche nach dem Glück seien, fehlten überwiegend "ein überraschender, aufregender oder gar elektrisierender Blick" für das Wesentliche, mäkelt "kru".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.10.2001

Gut gemeint, aber nicht wirklich gut und schon gar nicht spannend findet Verena Auffermann dieses Debüt von Mariana Leyk. Die Arbeit der Autorin ist ihrer Ansicht nach typisch für eine neue Autorinnengeneration: Diese schreiben vornehmlich über "mutlose Menschen" in einer "braven Zeit". So konstatiert Auffermann leicht genervt, dass die Ich-Erzählerin in allen neun Geschichten unglücklich sei. Nicht nur von den Inhalten der Geschichten, auch vom Erzählstil der Autorin ist sie nicht begeistert. Die kurzen Sätze im "radikalen Präsens", mit denen Leyk durch Wiederholungen eine dramaturgische Steigerung zu erreichen versuche, schaffen nach Auffermann keine Spannung: "Das Ganze ist harmlos und wohlerzogen". Fazit der Rezensentin: "Der Erkenntnisgewinn ist gering", die "Witzkurve niedrig".
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