Manuele Fior

Die Übertragung

Cover: Die Übertragung
Avant Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783939080787
Gebunden, 176 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

In einer nahen Zukunft ist die gesellschaftliche Entwicklung erstarrt. Während sich die reiche Oberschicht in Enklaven auf dem Land absondert, übernehmen die jungen Menschen die aufgegebenen Stadtzentren und suchen dort nach einem anderen Leben. Raniero, ein Psychologe in den 50ern, kriegt mit der enigmatischen Dora, einem Mitglied der Bewegung "Die Neue Konvention", eine neue Patientin, die ihn aus seinem schematischen Alltag reißt. Dora behauptet, telepathische Fähigkeiten zu haben und seltsame Formen am Himmel zu sehen - Zeichen einer außerirdischen Zivilisation. Visionen, die auch Raniero teilt ...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.08.2013

Manuele Fior kombiniert in seiner neuen Graphic Novel "Die Übertragung" Lebensnähe mit dem Übernatürlichen und beweist, dass Science-Fiction auch "jenseits von Klischees" funktionieren kann, berichtet Ralph Trommer begeistert. Fior erzählt die Geschichte eines älteren Psychiaters, der nach einem Autounfall geometrische Figuren am Himmel entdeckt, deren Ursprung er sich nicht erklären kann. Er ist aber ohnehin zu sehr mit seiner Scheidung beschäftigt, um den Erscheinungen am Himmel große Beachtung zu schenken. Erst als eine seiner Patientinnen, Dora, zu der er sich merkwürdig hingezogen fühlt, auch von den Zeichen spricht, wird sein Interesse erneut geweckt, fasst Trommer zusammen. Wer Fior besonders wegen seiner Aquarelltechnik schätzt, sollte sich davon nicht abschrecken lassen, dass dieses Buch "nur" in Schwarz-Weiß gehalten ist, rät der Rezensent, der Stil des Künstlers bleibt unverkennbar.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.07.2013

Wer geglaubt hat, Manuele Fior werde nach dem Erfolg seines Comics "5000 Kilometer in der Sekunde" das erprobte Rezept einfach neu aufkochen, hat sich gehörig getäuscht, verrät Christian Gasser. In "Die Übertragung" nutzt der Autor das Science-Fiction-Genre, um vom Standpunkt des Jahres 2048 einen kritischen Blick zurück auf unsere Gegenwart zu werfen, erklärt der Rezensent. Eingeleitet wird die Geschichte, die Fior in Schwarz- und Grautönen begnadet bebildert hat, durch kosmische Lichter, die am Himmel über Italien aufflammen - im Mittelpunkt steht aber, wenn auch vor dem Hintergrund einer ungewöhnlichen Situation, wieder das Alltägliche: die zwischenmenschlichen Beziehungen. Fior erzählt auch die Liebesgeschichte zwischen dem Psychiater Raniero und seiner Patientin Dora, die in seine Klinik eingewiesen wird, weil sie behauptet, mit Aliens kommunizieren zu können. Gasser ist fasziniert davon, wie gelungen Fior seine unterschiedlichen Themen - kritischer Rückblick, Science-Fiction und Liebesgeschichte - miteinander verknüpft.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.06.2013

Völlig verzaubert schwärmt Fritz Göttler von Manuele Fiors Graphic Novel "Die Übertragung", deren Bilder ihn an die einzigartige visuelle Qualität alter Filme erinnern, an die Atmosphäre von Antonioni und den magischen Schimmer des Nitratfilms. In der Geschichte, die im Jahr 2048 spielt, geht es um extraterrestrische Erscheinungen und Psychoanalye, fasst der Rezensent zusammen, dem besonders gefällt, dass die Geschichte von den Bildern ausgeht, anstatt wie üblich umgekehrt. "Ein schönes langsames Buch" ist Fior damit gelungen, dessen Bilder - aus Filmen? Aus Träumen? Aus der Erinnerung? - Göttler gleichzeitig vertraut und fremd vorkommen: "Alles so unglaublich fremdnah", staunt er.
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