Lieve Joris

V.S. Naipaul

Eine Begegnung auf Trinidad
Cover: V.S. Naipaul
Piper Verlag, München 2001
ISBN 9783492236713
Taschenbuch, 77 Seiten, 5,11 EUR

Klappentext

Übertragen von Maurus Pacher. Lieve Joris hat vor zehn Jahren V.S. Naipaul in seiner Heimat Trinidad getroffen und ein Porträt des Schriftstellers, seiner Familie und der Insel Trinidad gezeichnet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.12.2001

Möglich, dass die Autorin ihr nun neu aufgelegtes Porträt des diesjährigen Nobelpreisträgers anders geschrieben hätte, sinniert "gisa", wenn sie dessen Dankesrede gekannt hätte. Darin nämlich bezieht sich Naipaul auf Proust und sein Diktum, wonach Faktenwiedergabe nicht viel über einen Autor, und die Beschreibung von dessen Gewohnheiten noch nichts über den Menschen aussage. Stimmt, meint "gisa" und bezichtigt die belgische Reiseschriftstellerin genau dieses Fehlers, zu wenig zwischen dem Autor und der Person des Autors zu unterscheiden. Joris hat Naipaul vor etwa zehn Jahren in seiner Heimat Trinidad besucht - und ist ihm dort, salopp formuliert, auf den Leim gegangen. Es gefällt "gisa" nämlich gar nicht, dass Joris Naipauls Leben "zur Heiligenvita" ummodelt, und dass hinter dem bärbeißigen Autor ein netter Kerl stecken soll, leuchtet "gisa" ebenso wenig ein. Dass dann Naipauls "rassistische Ausfälle" unkommentiert hingenommen werden, lässt "gisa" nur die Empfehlung: Buch weglegen.
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