Klaus Modick

Sunset

Roman
Cover: Sunset
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2011
ISBN 9783821861173
Gebunden, 192 Seiten, 18,95 EUR

Klappentext

Feuchtwanger, Brecht und das kalifornische Exil - der Roman einer ungewöhnlichen Freundschaft. Weltberühmt und wohlhabend, aber argwöhnisch beschattet von den Chargen der McCarthy-Ära, lebt Lion Feuchtwanger 1956 noch immer im kalifornischen Exil - der letzte der großen deutschen Emigranten. Als ihn an einem Augustmorgen die Nachricht vom plötzlichen Tod Bertolt Brechts erreicht, ist er tief erschüttert. Er hatte Brechts Genie entdeckt, hatte ihn gefördert, war ihm eng verbunden gewesen. In stummer Zwiesprache mit dem toten Freund ruft Feuchtwanger die Stationen dieser Freundschaft wach, ihren Beginn im München der Räterepublik, die literarischen Triumphe der Zwanzigerjahre, die Flucht und das Leben im Exil. Aus seinen Erinnerungen kristallisieren sich zugleich die Antriebsfedern des eigenen literarischen Schaffens heraus: die Trauer um die als Säugling verstorbene Tochter, seine Schuldgefühle und sein Ehrgeiz.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 30.06.2011

Es ist nur eine kurze Kritik, aber eine liebevolle. "Sein schönstes Buch" habe Klaus Modick hier vorgelegt, versichert Rezensent Hubert Winkels und beschreibt auf wenigen Zeilen anschaulich, worin seine Qualität besteht: in der Vergegenwärtigung des alten Lion Feuchtwanger, der am Tag, als er in seinem prächtigen Haus in Los Angeles vom Tod Bertolt Brechts erfährt, seinen Gedanken nachhängt. Das Erfolgsschriftstellertum hat er hinter sich, will loslassen, und auch so schreiben: ohne Druck und ohne Plot. Ganz, so Winkels, wie Modick in diesem Buch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.05.2011

Das autobiografische Moment in Klaus Modicks kleinem episodischen Feuchtwanger-Roman möchte Edo Reents dem Autor nicht durchgehen lassen. Arbeiten soll er, schreiben, nicht wie Feuchtwanger in seiner Villa am Pazifik resigniert dem Ende entgegendämmern. Wenn Modick hier einerseits das Thema seiner Doktorarbeit wieder aufgreift, andererseits anhand von Feuchtwangers Vita sein Lebensthema variiert (das Verhältnis zwischen Kunst und Kommerz), hat Reents allerdings auch gar keine Bedenken. Zu geschickt erscheint ihm der Autor ein weiteres Mal beim Arrangement amerikanischer Lebenswirklichkeit als Voraussetzung für den Warencharakter der Kunst.
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