Karl Philipp Moritz

Anthusa oder Roms Alterthümer

Sämtliche Werke. Kritische und kommentierte Ausgabe. Band 4: Schriften zur Mythologie und Altertumskunde. Teil 1
Cover: Anthusa oder Roms Alterthümer
Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2005
ISBN 9783484157415
Gebunden, 775 Seiten, 168,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Yvonne Pauly. Es sollte die Krönung seiner wissenschaftlichen Laufbahn bilden - und blieb doch über Jahrhunderte beinahe unbeachtet: Mit dem vorliegenden Band wird das altertumskundliche Hauptwerk von Karl Philipp Moritz, "Anthusa oder Roms Alterthümer" (1791), erstmals in einer philologisch zuverlässigen und sorgfältig kommentierten Ausgabe vorgelegt. Der Kommentar untersucht die Schrift im Kontext der historischen Disziplin der "antiquitates" und bietet eine differenzierte Analyse des von Moritz herangezogenen vielfältigen Quellenmaterials. Dadurch tritt der Autor in bisher ungeahntem Maße als Teilhaber der literarischen Überlieferung und Erbe der abendländischen Tradition in den Blick.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.11.2007

Historisch-kritische Ausgaben, wie man sie in Deutschland liebt, haben im schlechten Fall den Effekt eines Sarkophags, der den Autor ein für allemal unter all dem Wissen begräbt, das die Kommentarbände füllt. Und im besten Fall, der, so der Rezensent Ernst Osterkamp, der bei den ersten beiden Bänden der Karl-Philipp-Moritz-Ausgabe eingetreten ist, bewirken sie eine erstaunliche Verlebendigung. Nötig hat das der neben dem "Anton Reiser" bisher erschienene Kunst-Band "Anthusa oder Roms Alterthümer" allemal, schließlich ist er das heute wohl unbekannteste Buch des Verfassers. Geplant war ein "großes altertumskundliches Werk", heraus kam ein Torso, der sich auf die römischen Feste beschränkt. Der "glänzenden Quellenkenntnis" der Herausgeberin Yvonne Pauly sei es zu verdanken, dass das Buch nun im Kontext der zeitgenössischen Forschung lebendig werde. Freilich mache die Quellenarbeit auch unmissverständlich klar, dass wenig eigene Forschung und nur sehr begrenzte Primärkenntnis aus dem Werk spreche. Als Destillat aus der mit großem Fleiß durchgearbeiteten Forschungsliteratur sei "Anthusa" wohl doch nicht mehr, zitiert Osterkamp Yvonne Pauly, als eine "populärwissenschaftliche Leistung".
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.09.2007

Rezensent Steffen Martus ist beeindruckt von dieser Edition von Karl Philipp Moritz' altertumskundlichem Hauptwerk "Anthusa oder Roms Alterthümer", die Yvonne Pauly als ersten Teil des vierten Bands der kritischen Werkausgabe herausgegeben hat. Vor allem würdigt er Paulys ausführlichen Kommentar, der sich für ihn durch Detailgenauigkeit und "theoretischen Weitblick" auszeichnet. Deutlich wird für ihn, dass Moritz einerseits fest in der Tradition des antiquarischen Humanismus stand, andererseits aber auf eine lebendige Darstellung der Antike setzte, statt auf die "spröde Gelehrsamkeit" der Altertumskunde seiner Zeit. Wie Martus unterstreicht, folgte Moritz damit seiner für die Klassik und Romantik bedeutsam gewordenen ästhetischen Theorie.
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