Julian Aguon

Kein Land für Achtpunkt-Falter

Ein Weckruf aus Ozeanien
Cover: Kein Land für Achtpunkt-Falter
Claassen Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783546100595
Gebunden, 144 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hanna Hesse und Marian Singer. Mit einem Vorwort von Arundhati Roy. Julian Aguon schreibt von einem Teil der Erde, der aus der Perspektive des Westens meist nur im Kontext geopolitischer Strategien vorkommt: Guam ist ein Hoheitsgebiet der USA, die es vor allem als Militärbasis nutzen. Und es gehört zu Mikronesien - Tausenden pazifischen Inseln, die davon bedroht sind, in den kommenden Jahrzehnten vom Ozean verschluckt zu werden. An diesem Ort zeigt sich, wie verbunden Kolonialismus und Klimawandel wirken, doch das Guam von Julian Aguon ist auch eine Welt alter Überlieferungen, verwurzelter Gemeinschaft und einzigartiger Schönheit. Wir brauchen neue Geschichten, schreibt Aguon - "Geschichten über unsere kleinen Ecken der Welt, geschrieben aus Liebe." Als Rechtsanwalt und Aktivist kämpft er um Gerechtigkeit für die indigenen Menschen in seiner Heimat und anderswo. In seinem Buch öffnet Aguon uns die Augen für das, was wir verlernt haben zu beachten - in der Welt und in uns selbst. Und er legt Zeugnis ab von den Verlusten und der Schönheit Ozeaniens.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 17.06.2022

Verblüffend findet Rezensent Johannes Kaiser Julian Agouns literarischen "Weckruf aus Ozeanien" - eine ungewöhnliche und gerade deshalb umso eindringlichere Mischung aus verschiedensten rhetorischen, journalistischen und poetischen Texten. Aguon ist Anwalt, er lebt auf Guam im Südpazifik, wo er sich gegen die Verwaltung der Insel durch die USA, für die Rechte der Indigenen und vor allem auch für Klima- und Umweltschutz einsetzt, weiß Kaiser. Oft spricht er aus persönlicher Erfahrung, was seinen Texten einen besonderen Nachdruck verleiht und den Trotz, mit dem er dazu aufruft, weiter zu machen, nie aufzugeben, übergreifen lässt. Guam mag uns fern und fremd erscheinen, doch Aguon gelingt es, seinen Leserinnen und Lesern die Kultur, die Schönheit, aber auch die Nöte dieses Landes, nahezubringen, so der beeindruckte und bewegte Rezensent.