Jürgen Kaube

Die Anfänge von allem

Cover: Die Anfänge von allem
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783871348006
Gebunden, 400 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Seit wann gibt es den aufrechten Gang, und wie entstand das Wunder der Sprache? Wie kamen Religion, Recht, Handel, Geld, Musik oder Städtebau in die Welt? Wann begannen die Menschen, ihre Toten zu bestatten, und warum schätzen die meisten Kulturen die Monogamie? Jürgen Kaube gibt Antworten auf diese Fragen, die uns in politischen und kulturellen Konflikten oft bis heute beschäftigen, und erzählt in aufregender Weise von den Anfängen der Menschheit. Da ist etwa das Rätsel Sprache: Sie ist evolutionär nicht erklärbar, nicht einmal Menschenaffen haben einen zum Sprechen ausreichenden Rachenraum; ging Sprache womöglich aus dem Schmatzen hervor, als Nebeneffekt der Nahrungsaufnahme? Oder später die Schrift: Sie wurde keineswegs erfunden, um Gesprochenes festzuhalten, sondern kam um 8000 v. Chr. in Mesopotamien in die Welt - als bürokratische Merkhilfe beim Rinderzählen. Und das erste Geld um 12000 v. Chr. diente nicht dem Handel, sondern als religiöse Opfergabe - rührt daher seine kultische Verehrung?

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 26.10.2017

Ebenso faktengesättigt wie lehrreich findet Rezensent Armin Nassehi das neue Buch des "FAZ"-Herausgebers Jürgen Kaube. Dass der Autor gelegentlich zum Referieren neigt, stört den Kritiker keineswegs: Gespannt und gut unterhalten lässt er sich von Kaube mit zu den Anfängen des Kochens, der Sprache, der Kunst, der Religion, der Musik, des Geldes, des Rechnens oder der Monogamie mitnehmen, erfährt dabei weniger wann und wie alles begonnen hat, sondern lernt neben dem Warum vor allem etwas darüber, wie Erzählung über das Anfangen, etwa in Form des Epos, der Geschichtsschreibung oder Forschung, unser Verständnis beeinflusst. Dass alle evolutionären Veränderungen durch Kooperationsnotwendigkeiten bedingt waren, erfährt der Rezensent in diesem von funk­tio­na­lis­ti­schem, evo­lu­ti­ons­theo­re­ti­schem und sys­tem­theo­re­ti­schem Den­ken beein­flussten Werk allerdings nur zwischen den Zeilen.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 23.09.2017

Rezensent Richard Kämmerlings hat sich gern von Jürgen Kaube über "Die Anfänge von allem" desillusionieren lassen. So neugierig wie lustvoll stellt der "FAZ"-Herausgeber grundlegende Fragen und vermeintliche Gewissheiten auf den Kopf, berichtet der Kritiker, der hier etwa nachliest, wie viele Nachteile der aufrechte Gang mit sich brachte und wozu das Rad oder die Schrift tatsächlich erfunden wurden. Mit Vergnügen folgt Kämmerlings auch Kaubes mit "trockenem Humor" verfassten Betrachtungen zu den Erklärungen von Geschlechterunterschieden. Vor allem aber bewundert der Rezensent, wie der Autor Gelehrsamkeit und Unterhaltung verknüpft, Lebenserfahrung einflicht und zum Weiterdenken auffordert.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.09.2017

Jürgen Kaube untersucht in seinem Buch "Die Anfänge von allem" Umbrüche in der frühesten Menschheitsgeschichte, verrät Thomas Macho: Wie wurden Geld, Monogamie, Städte, Mathematik oder Erzählungen Teil des Zusammenlebens? Dabei konzentriert sich Kaube weniger auf die technischen Neuerungen und mehr auf die symbolischen Veränderungen, auf deren Warum und Wozu, erklärt der Rezensent. Dabei werden zwangsläufig jede Menge Fragen aufgeworfen, die unbeantwortet bleiben, was Macho aber eher als anregend denn als störend empfindet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.09.2017

Ungemein lesenswert findet Rezensent Burkhard Müller das Buch des FAZ-Kollegen Jürgen Kaube. Nicht leicht zu lesen, aber durch seine Knappheit, Präzision, Anschaulichkeit und stilistische Klarheit erfrischend, meint er. Wie Kaube Gründungsmythen wie die ums Geld dialektisch, dynamisch und trocken widerlegt und Indizien sprechen lässt, hat Müller beeindruckt. Originell die Synapsen, so Müller, der sich mitunter längere Ausführungen gewünscht hätte, so interessant der Gegenstand.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.08.2017

Tim Caspar Boehme erfährt bei Jürgen Kaube, wie alles anfing. Oder besser: angefangen haben könnte. Kochen, Singen, Denken und vieles mehr führt der Autor laut Boehme auf seine Anfänge zurück, mit der nötigen Skepsis letztgültigen Antworten gegenüber und mit Sinn für wissenschaftliche Dialektik, wie der Rezensent meint. Eher wie ein MC waltend, Erkenntnisse zusammenfassend und elegant kommentierend, macht der Autor Boehme Freude.

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