Jürgen Brocan

Wacholderträume

Gedichte
Cover: Wacholderträume
Edition Rugerup, Berlin 2018
ISBN 9783942955768
Kartoniert, 160 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Wacholder, immergrüner Strauch oder Baum, "das der bildung zu grunde liegende wort ist völlig dunkel" (Grimm), auch Queckolder oder Kranewitt (von mhd. kranewite, ahd. kranawitu = Kranichholz, zu: krano = Kranich und witu = Holz, Wald), soll böse Geister und schädliche Luft vertreiben, seine Zweige und Früchte dienen als Heilmittel. In seinem Gedichtband № 6 umkreist Jürgen Brôcan malende Autoren und literarisch begabte Maler, geht den Naturdarstellungen der Düsseldorfer Malerschule nach, entdeckt das Aktuelle im Historischen, hört Musik und erkundet wenig bekannte Orte im Ruhrgebiet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.01.2019

Jürgen Brocan wandelt in seinem "imaginären Salon" zwischen Dichtern und Malern und beweist sich dabei - ganz in der Rolle des Saloniers - als sensibler Verbindungskünstler, der zwischen den unterschiedlichen Künstlern und Künsten aber auch zwischen sich, seiner geistigen Gesellschaft und dem Leser vermitteln kann, schwärmt Rezensentin Angela Schader. Um seinen Gästen nicht zu nahe zu treten, behält er auch in Vermittlung seine eigene Sprache bei und würzt diese lediglich mit dem jeweils eigenen Ton der Künstler, denen er sich widmet, so Schader weiter. Eine besondere Herausforderung bleibt dabei die "Übersetzung" der Bildsprache in die Sprache seines Mediums - die Lyrik. Wie gut dies gelingen kann, bezeugen laut Schader die Gedichtzyklen über Vincent Van Gogh und Vilhelm Hammershoi. Schwieriger wird es, wenn unbekanntere Künstler in den Blick genommen werden oder versucht wird, ganze Werke statt Einzelstücke sprachlich zu präsentieren. Insgesamt bleibt es trotzdem ein beeindruckendes Buch, findet die überzeugte Rezensentin.