Jorge Luis Borges

Jorge Luis Borges: Gesammelte Werke, Band 6

Der Erzählungen zweiter Teil: David Brodies Bericht; Das Sandbuch; Shakespeares Gedächtnis
Cover: Jorge Luis Borges: Gesammelte Werke, Band 6
Carl Hanser Verlag, München 2001
ISBN 9783446200890
Gebunden, 248 Seiten, 23,52 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Curt Meyer-Clason, Dieter E. Zimmer und Gisbert Haefs. Die stilistische Vielfalt von Borges' letzten Erzählungen ist ungeheuer: lakonische, realistische Geschichten über Messerstecher in Buenos Aires stehen psychologischen Studien und phantastischen Erfindungen gegenüber. Mit diesem Band liegen Borges' Erzählungen in der neuen Gesamtausgabe geschlossen vor.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.09.2001

Leopold Federmair vergleicht zunächst die Borges-Ausgabe im Hanser-Verlag mit der großen französischen Ausgabe in der Klassikerreihe "Pléiade" und kritisiert Hanser für sein Selbstlob, denn anders als Hanser behauptet ist für Federmair die "Pléiade"-Ausgabe die vollständigste, und vor allem ist sie von Borges noch autorisiert. Dennoch, so merkt Federmair an, gibt es in der Hanser-Ausgabe einige Texte, die sich in der "Pléiade" nicht finden - eben da Borges' Autorisierung fehlte. Der zweite Band der Erzählungen bei Hanser kommt aber dennoch sehr gut weg bei Federmair. Er lobt Haefs' beachtliche Übersetzerarbeit und seine Bearbeitungen älterer Übersetzungen, die in diesen Band übernommen wurden. Hingebungsvoll widmet sich Federmair dann Borges' Erzählungen im einzelnen, kommt auf seine frühe Begeisterung für den argentinischen Gassenakzent zu sprechen, die später der Skepsis wich, spricht über seine Abneigung, einen großen Roman zu schreiben - und macht Riesenlust, diesen Klassiker des 20. Jahrhundert mal wieder zu lesen.