Jörg Fauser

Rohstoff

Roman
Cover: Rohstoff
Diogenes Verlag, Zürich 2019
ISBN 9783257070347
Gebunden, 352 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Mit Nachworten von Michael Köhlmeier und Matthias Penzel. Harry Gelbs Rohstoff sind Opium auf einem Dach in Istanbul und LSD in einer Kommune in Berlin, sind Heroin in einer Göttinger Mansarde und unzählige Biere in Frankfurts Kneipen - vor allem aber ist sein Rohstoff das Schreiben. Rasant, brutal ehrlich und witzig erzählt Fausers Alter Ego von einer gefährlichen wie gefährdeten Jugend und von einem Mann, der weder als Nachtwächter noch als Flughafenpacker vergisst, was er sein will: Schriftsteller.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 15.07.2019

Rezensent Helmut Böttiger kann sich nicht satt lesen an Jörg Fausers rauschhaften, direkten Stil, der immer scharfem Blick auf sich selbst und radikal von unten auf die Welt sah. Toll also, dass der Diogenes Verlag zum 75. Geburtstag des mysteriös ums Leben gekommenen Autors neue Werke vorlegt. Der Roman "Rohstoff" erzählt von Fausers eigener Heroinabhängigkeit und Borroughs-Verehrung in Istanbul, also von den Jahren 1968 bis 1973 in Istanbul, und zwar im avancierten Fauser-Sound, wie Böttiger schreibt: "hart, realistisch, mit gekonnten Dialogen". Aber der Rezensent sieht auch, dass Fauser hier nicht mehr darauf abzielt, der bundesrepublikanischen Ästhetik "eins überzubraten". Hier will ein Autor mit dem Schreiben endlich Geld verdienen. Die Avantgarde ist Reißer geworden.