Joachim Fest

Horst Janssen

Selbstbildnis von fremder Hand
Cover: Horst Janssen
Alexander Fest Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783828601581
Gebunden, 320 Seiten, 22,91 EUR

Klappentext

Die erste biografische Annäherung an Horst Janssen (1929-1995), einen der bedeutendsten deutschen Künstler nach 1945. Joachim Fest, den mit Janssen eine enge Freundschaft verband, hat 25 Jahre Notizen von ihren Gesprächen angefertigt. Das Buch, das daraus entstanden ist, erzählt eine exzentrische Lebensgeschichte - gespiegelt in den Empfindungen eines Freundes.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.03.2002

Das Genre des "Selbstbildnisses von fremder Hand", in das dieses Buch gehört, hat sich, meint der Rezensent (Kürzel mos.), Joachim Fest selbst erfunden - und es ist ihm gleich ein erstes Meisterwerk gelungen. Fest war mit dem Zeichen-Genie Horst Janssen über viele Jahre eng befreundet und hat nun - ohne nachträgliche Überarbeitung - die "rund 400 autobiografischen Notate", die er nach vielen der Begegnungen niederschrieb, zusammengestellt. Im Porträt, das so entsteht, mischen sich "Distanz und Bewunderung", Fest nennt seinen Freund "den merkwürdigsten Menschen, der einem begegnen konnte". Der Rezensent ist vom Ergebnis begeistert und preist das Buch als "Lektüre-Glücksfall."

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.12.2001

Wer länger in enger, freundschaftlicher Nähe von Horst Janssen, dem manischen Zeichner und "Puppenspieler mit dem Menschenmaterial" verbrachte, schreibt Kipphoff kühl, der musste entweder ein großer Charakter sein oder das Gegenteil davon: "Joachim C. Fest, der Hitler-Biograf und ehemalige FAZ-Herausgeber, war mit Horst Janssen von 1970 bis zu seinem Tod 1995 befreundet." Fest hat seinem langjährigen Freund nun ein "Selbstbildnis von fremder Hand" gezeichnet, das seinen Reiz laut Kipphoff aus der "antipodischen Konstellation von Autor und Sujet" bezieht. Denn in Wahrheit sei es ein Selbstbildnis in eigener Sache geworden, ein Doppelporträt Fest/Janssen, meint Kipphoff, durch dessen "steifleinernen, gelegentlich verknoteten Fest-Vortrag" manchmal der Janssen-Ton hindurchklinge. Und sie stellt fest: "Wenn es Fest um Horst Janssen gegangen wäre, den Künstler, der seinen Platz noch finden wird zwischen Überschätzung und Unterschätzung, dann hätte er dessen Texte herausgegeben und ein Vorwort hinzugefügt, in das er seine Erfahrungen hätte einbinden können. Aber nein, da wäre er kein Autor, sondern nur ein Herausgeber gewesen. Was hat er gewonnen? Dass er überlebt und das letzte Wort hat."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2001

"Wir haben vor uns eines der schönsten Bücher, die in diesem Jahr über die Artisten des Universums der Bilder erschienen sind", schwärmt Klaus Podak. Der bekennende Horst Janssen-Fan ist hellauf begeistert über Joachim Fests Porträt des exzentrischen Künstlers. Fest ist Janssen in langer Freundschaft verbunden gewesen, nach seinen Begegnungen mit dem Maler machte er sich Notizen, die er später zu diesem Buch verarbeitet hat, informiert der Rezensent. Das ist für Podak eine Porträtskizze, in der der "schwer berechenbare Berserker" Janssen dem Leser in all seiner Widersprüchlichkeit plastisch begegnet. Fest beschönigt nichts, lässt den Maler in seiner ganzen Sprachgewalt erstehen und hat selbst vorbildlich die Rolle des kritischen Phänomenologen durchgehalten, freut sich der Rezensent.
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