Henrik Wergeland

Im wilden Paradies

Gedichte und Prosa
Cover: Im wilden Paradies
Wallstein Verlag, Göttingen 2019
ISBN 9783835334984
Gebunden, 217 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben und aus dem Norwegischen übertragen von Heinrich Detering. Henrik Wergeland war ein Pionier der modernen Poesie. Seine in jeder Hinsicht "freien Verse" lösten zu Lebzeiten politische und literarische Skandale aus. Sie wurden zum Ausgangspunkt für die Moderne und beeinflussten Autoren von Ibsen über Hamsun bis in die Gegenwart. Lebenslang unternahm Wergeland, Zeitgenosse des späten Edgar Allan Poe und des frühen Baudelaire, Entdeckungsreisen in neue literarische Formen und Sujets. Radikal und provozierend, ist seine Dichtung bis heute aufregend lebendig geblieben. Der vorliegende Band enthält (mitsamt den norwegischen Originaltexten und einführenden Kommentaren) seine wichtigsten Gedichte und Prosa-Experimente.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.09.2019

Engagierter Schriftsteller und früher Modernist war Henrik Wergeland, stellt uns Rezensent Aldo Keel den norwegischen Schriftsteller vor. Selbst Baudelaire war er mit seinen frühen freien Versen voraus, lesen wir. Keel erzählt vor allem von der Person Wergeland, der Theologe war, dem wegen seiner Aufmüpfigkeit jedes Amt verwehrt blieb, ein Säufer, Raufbold und Kämpfer für die Armen und Entrechteten, wie die Juden, die zu Wergelands Zeit noch kein Niederlassungsrecht in Norwegen besaßen. Heute scheint Wergeland eine Art norwegischer Nationalheiliger zu sein. Mit der Auswahl der Gedichte durch Heinrich Detering scheint Keel zufrieden zu sein, er empfiehlt den Band als "überaus lesenswert".

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.08.2019

Carsten Hueck staunt über die Frische in den Gedichten und den hier versammelten Prosatexten von Henrik Wergeland. Der 1808 geborene Wegbereiter der lyrischen Moderne in Norwegen betört Hueck in Heinrich Deterings kommentierter Auswahl und Übersetzung mit dichterischer Autonomie, einer ganz eigenen Sprache und provokanter Ästhetik. Die radikale Subjektivität, das Einfühlen in seelische Zustände und die Abkehr von Konventionen erinnern ihn an Gottfried Benn und Edgar Allan Poe. Wie Wergeland in der Form der Ode oder im Langvers Neuland erkundet, selbstironisch, spöttisch, experimentierfreudig Träume, Erotik, Tod und Natur behandelt und darüber hinaus gesellschaftliche Relevanz beansprucht, findet Hueck groß.
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