Wilhelm Klemm

Gesammelte Verse

Cover: Gesammelte Verse
Dieterichsche Verlagsbuchhandlung, München 2012
ISBN 9783871620775
Gebunden, 712 Seiten, 98,00 EUR

Klappentext

Für den heutigen Leser ist das imponierend moderne Werk eines literarischen Außenseiters zu entdecken, der sich keiner Bewegung anschloss und seinen eigenen Weg ging, den Weg einer "Magischen Flucht", die ihm die Welt noch einmal in jene vorbegriffliche Sphäre entrückte, wo die Imagination auf ihre großen Entdeckungen auszieht. Die vorliegende bibliophil ausgestattete Ausgabe versammelt erstmals die über 600 gedruckten Gedichte eines großen Lyrikers, einschließlich der in den sechziger Jahren erschienenen rund 50 späten Gedichte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.04.2013

An Walt Whitman fühlt sich Nico Bleutge beim Lesen der Gedichte von Wilhelm Klemm des Öfteren erinnert. Beim nahezu vergessenen "Menschheitsdämmerung"-Dichter stößt er auf wahre Feuernester aus Versen. Doch den Autor auf seine Weltkriegserfahrung festzulegen, ist Bleutge zu wenig. Der von Jan Volker Röhnert herausgegebene Band zeigt ihm den Autor als präsenzgeladenen Wortfinder lang schwingender Rhythmen, der biblisches mit technischem Vokabular zu verbinden weiß und den Widersprüchen des Daseins nachspürt. Für den etwas dürren Kommentarteil wird Bleutge entschädigt durch ein kluges Nachwort.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.02.2013

Ein Fest für Bibliophile und Freunde erlesener Dichtkunst hat Alexander Kosenina zu annoncieren, der die gesammelten Gedichte Wilhelm Klemms zu Unrecht vergessene Kleinodien nennt. In die Nachbarschaft der Dichter der "Götterdämmerung" ordnet der Rezensent den Dichter ein, der vor 45 Jahren starb und ein umfangreiches Werk hinterließ, Antikriegslyrik vom Dichterarzt. Über eiternde Schusswunden und Amputationen, Rausch und Hingabe schreibt Klemm laut Kosenina ganz wunderbar, formbewusst, lakonisch, lebensklug und nicht so sadistisch wie Döblin. Und Tonlagen, meint Kosenina, beherrscht der Autor viele (die impressionistische, die expressionistische, die neusachliche und die surrealistische), ohne darüber seine innere Kontinuität einzubüßen.
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