Gunter Hofmann

Richard von Weizsäcker

Ein deutsches Leben
Cover: Richard von Weizsäcker
C.H. Beck Verlag, München 2010
ISBN 9783406598098
Gebunden, 295 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Das Amt des Bundespräsidenten war Richard von Weizsäcker gleichsam auf den Leib geschneidert, und auch "außer Dienst" ist er bis heute eine politische und moralische Instanz geblieben. Wie kaum ein anderer Politiker hat er es verstanden, das Ganze der deutschen Gesellschaft in den Blick zu nehmen, Stärken und Schwächen der bundesdeutschen Demokratie darzulegen und zugleich immer wieder integrierend zu wirken. Gunter Hofmann, langjähriger Chefkorrespondent der Wochenzeitung "Die Zeit", geht dem Lebensweg des Ausnahmepolitikers nach, schildert seinen familiären Hintergrund und die wesentlichen Stationen seiner politischen Karriere, aber er fragt auch einfühlsam nach der komplexen Persönlichkeit Weizsäckers, die sich nicht leicht auf eine Formel bringen lässt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.03.2010

Für Franziska Augstein ragt das Buch des Zeit-Journalisten Gunter Hofmann aus der Flut der Jubiläumsbücher zu Richard von Weizsäckers neunzigstem Geburtstag klar heraus. Originell erscheint es der Rezensentin vor allem, weil Hofmann von Weizsäckers Auseinandersetzung mit dem NS-Regime und der Schuld seines Vaters in diesem Zusammenhang auf seinen exemplarischen Gehalt hin untersucht. Der Umgang der Bundesrepublik, genauer der "emanzipierten Bürgerlichkeit" mit ihrer Vergangenheit, der in Hofmanns Augen durch von Weizsäcker zu einem lobenswerten nationalen Konsens geführt hat, steht laut Augstein im Mittelpunkt der Arbeit. Was der Autor dem Leser durch "plausible Argumentation" an Erkenntnissen zu bieten hat, hält Augstein für neu und lesenswert.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2010

Rezensent Rainer Blasius bespricht die drei Biografien auf einmal, mit denen Altbundespräsident Richard von Weizsäcker zu seinem neunzigsten Geburtstag von den beiden Journalisten Hermann Rudolph und Gunter Hofmann sowie seinem einstigen Mitarbeiter Friedbert Pflüger bedacht wird. Allen drei besprochenen Biografien gemein ist seiner Ansicht nach, dass sie flott geschrieben sind, dass sie weder dienstliche noch private Unterlagen aus Weizsäckers Archiv heranziehen und dass sie weidlich aus einem von Heribert Schwan und Werner Filmer herausgegebenen Sammelband schöpfen. Der frühere Chefkorrespondent der Zeit, Gunter Hofmann, betont Blasius' Darstellung zufolge, wie engagiert sich Weizsäcker für eine Hinwendung Deutschlands zu Polen eingesetzt hat. Weniger positiv stellt Hofmann die Fixierung auf den Vater Ernst von Weizsäcker dar, zu dessen Verteidigung sich Richard von Weizsäcker demzufolge immer auf sein inneres Wesen berufen, das für die Beurteilung wichtiger sei als dessen Taten. Dass Hofmann hier einiges Grundlegendes klarstellt, scheint Blasius ganz richtig.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de