Gottfried-Karl Kindermann

Der Aufstieg Ostasiens in der Weltpolitik 1840-2000

Vom Opium-Krieg bis heute
Cover: Der Aufstieg Ostasiens in der Weltpolitik 1840-2000
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), Stuttgart 2001
ISBN 9783421051745
Gebunden, 727 Seiten, 44,99 EUR

Klappentext

China, Japan, Korea und Indochina waren und sind Brennpunkte internationaler Politik und Wirtschaft, der ostasiatisch-pazifische Raum von überragender Bedeutung. In dieser ersten Gesamtdarstellung aus westlicher Feder schildert Gottfried-Karl Kindermann den Weg Ostasiens zu seiner heutigen Stellung in der Weltpolitik. Vom Eintritt der Völker und Staaten Ostasiens in das politische Weltgeschehen im Opiumkrieg bis zur Rückgabe Macaos zur Jahrtausendwende spannt sich der Bogen der Erzählung. Der Ostasienexperte, der vielen verantwortlichen Staatsmännern ? unter ihnen Chiang Kaishek, Nehru, Sukarno, Nixon, Kissinger, Nakasone ? persönlich begegnete, zieht die Bilanz seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit Ostasien .

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.09.2001

Nicht dass die These und Prognose des Buches besonders neu und aufsehenerregend seien, meint Werner Adam, aber die historische Darlegung durch den Autor findet er "bestechend" solide und informativ. Der Autor setze weit zurück im 19. Jahrhundert an, um das Verhältnis der ostasiatischen Staaten zum Westen und ihr Verhältnis untereinander deutlich zu machen. Adam referiert die von Kindermann skizzierten großen historischen Linien, die vom Opiumkrieg gegen China und dem damit verbundenen Verlust Hongkongs reicht bis hin zur Rückgabe Hongkongs an China im Jahr 2000. Für den Rezensenten steht außer Frage, dass China im Vergleich zu dem eher anarchisch wirkenden postsowjetischen Russland für den Westen einen großen Prestigegewinn zu verzeichnen hat, der durch vorsichtigen politischen Wandel und ökonomischen Aufschwung gestützt wird. In Zukunft, so prophezeit Adam nach Lektüre von Kindermanns Buch, werden Washington und Peking die Hauptakteure auf dem ostasiatischen Kontinent sein.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.08.2001

Nach Urs Schoettli liefert der Autor hier "einen meisterhaften Überblick über die Ereignisse, welche die Identität und das Schicksal eines geopolitischen Raums geformt haben". Anschließend referiert der Rezensent selbst recht ausführlich über die Geschichte Chinas und Japans, über ihre Beziehungen zum Westen und die Gründe ihres Aufstiegs und auch ihrer Probleme. Auch wenn deutlich zu spüren ist, wie gut dem Rezensenten Kindermanns "brillantes Geschichtswerk" gefällt, so begründet Schoettli seine Begeisterung nur an wenigen Stellen, etwa wenn er die vom Autor dargestellte Entwicklung Chinas als "in ihrer politischen Ambivalenz ausgewogen beurteilt" bezeichnet. Allerdings merkt der Rezensent am Ende seiner Besprechung auch Kritik an: Seiner Ansicht nach hätten die Verbrechen Mao Zedongs - auch wenn sich das Buch vorwiegend mit der "hohen Politik" befasst - größeren Raum in diesem Buch einnehmen müssen. Kindermanns wenige Anmerkungen zu diesem Thema bezeichnet der Rezensent als "inakzeptable Verharmlosung".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.07.2001

Den Autor nennt unser Rezensent einen ausgewiesenen Kenner Ostasiens. Was wir der Besprechung Helmut Heinzlmeirs an (Er- )Kenntnissen über den vorliegenden Band entnehmen, weist indes herzlich wenig aus. Vielschichtig, lesen wir etwa, argumentiere der Autor zur amerikanischen Asienpolitik im Zweiten Weltkrieg. Heinzlmeir konstatiert die amerikakritischen Positionen des Autors in punkto "Pearl Harbor" und Hiroshima. Was noch? Och, nichts. Was Heinzlmeir hier macht (uns den "Aufstieg Ostasiens 1844- 2000" referieren), kann der Autor ganz bestimmt besser. Schließlich ist er ein Kenner.
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