Giorgio Vasari

Edition Giorgio Vasari

Gesamtausgabe in 45 Bänden + Supplementband
Cover: Edition Giorgio Vasari
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783803150677
Broschiert, 8800 Seiten, 598,00 EUR

Klappentext

45 Bände mit den Lebensläufen der großen Renaissancekünstler. Mit 1.750 überwiegend farbigen Abbildungen auf hochwertigem Papier in handlichem Reiseformat.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.12.2015

Auch wenn die vorliegende Edition mit dem gesamten Text von Vasaris "Vite" Ronald Berg als technisch schon nicht mehr auf dem neuesten Stand erscheint (komplett als E-Book fände er sie zeitgemäß), mit ihren Einleitungen, Kommentaren und farbigen Abbildungen taugt sie ihm dennoch als handlicher Reisebegleiter. Der umfangreiche Apparat, vor allem aber die enthaltenen Listen zu Werken sowie die eher unliterarische Schreibe Vasaris verweisen die Ausgabe für Berg in die Kategorie wissenschaftliches Quellenwerk.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.11.2015

In Giorgio Vasari sieht Kia Vahland einerseits jenen "Kunst- und Klatschautor" der Hochrenaissance, der sich über die Neurosen seiner Malerkollegen ausließ, andererseits aber auch den Erfinder der modernen Bildbeschreibung. Selbst wenn die Rezensentin Vasaris eigenes Werk als nicht besonders einfallsreich abtut, adelt sie ihn deshalb trotzdem als "(Über-)Vater der Kunstgeschichte". Anschaulicher als viele Romanciers schreibe Vasari, findet Vahland und lobt dessen Umgang mit Anekdoten, Spannungsbögen und Pointen - auch wenn man stets merke, dass dieser Autor vom Bild komme und nicht vom Wort. Die Neuübersetzung durch ein Team aus Florentiner und Frankfurter Kunsthistorikern sei "wortgetreu" und diskutiere zudem im Anmerkungsapparat die Unterschiede der ersten beiden Editionen der Viten aus dem 16. Jahrhundert, was die Kritikerin offenbar für ergiebig hält. Nun wartet sie darauf, dass die Erstausgabe auch online veröffentlicht wird, erst dann könne das Vasari-Projekt als abgeschlossen gelten.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.10.2015

Der Kunsthistoriker Gerd Blum ist gut vertraut mit der Materie, er selbst hat über Giorgio Vasari eine Biografie verfasst. Zum Abschluss der Wagenbach'schen Vasari-Edition rühmt er noch einmal ausführlich und in höchsten Tönen die Arbeit der Kunsthistoriker um Alessandro Nova, die Vasaris Lebensbeschreibungen der italienischen Renaissance-Künstler erschlossen haben, ebenso die "kongeniale" Übersetzung von Victoria Lorini und den Wagenbach Verlag für die mustergültige Edition. Zu Vasaris Viten selbst erklärt Blum, dass sie mitnichten von Vasari allein verfasst wurden, jedoch alle in dem gleichen heilsgeschichtlichen Denken, das die Renaissance in die drei biblische Zeitalter einteilt: Natur, Gesetz, Gnade: Giotto habe seine Kunst ohne Anweisung durch Lehrer erlernt, in der Frührenaissance hätten Alberti, Brunelleschi, Masaccio und Donatello Regeln, Ordnung und Maße erarbeitet, in der Hochrenaissance haben dann mit Leonardo, Raffael und Michelangelo die "ganz und gar anmutige Grazie" ihre Vollendung gefunden. Blum freut sich, dass dieses öffentlich geförderte Forschungsprojekt bald auch online zugänglich gemacht werden soll, als gelungenes Beispiel für Open Access.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2015

Rezensentin Valeska von Rosen freut sich über den Abschluss der Edition von Giorgio Vasaris Lebensbeschreibungen bedeutender Künstler. Der von Victoria Lorini neu übersetzte und kommentierte abschließende Band über Cimabue, Giotto und Pietro Cavallini führt der Rezensentin zwar vor Augen, inwieweit Vasari und seine Zuarbeiter ihre Kunstgeschichte konstruieren mussten, um eine fortschreitende Entwicklung zu erhalten, der Lektürelust tut das laut von Rosen jedoch keinen Abbruch. Dafür sorgt auf ersten Ebene die argumentative Stringenz des Textes und auf zweiter Ebene eine gelungene Quellenforschung und die textnahe und gut lesbare Übertragung, erklärt die Rezensentin. Ein Glossar auf Italienisch und eine digitale Edition wünscht sich von Rosen für die Zukunft.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de