Gert Scobel

Warum wir philosophieren müssen

Die Erfahrung des Denkens
Cover: Warum wir philosophieren müssen
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2012
ISBN 9783100702159
Gebunden, 592 Seiten, EUR

Klappentext

Was tut man, wenn man philosophiert? Nützt einem das etwas für das konkrete Leben? Der bekannte Autor und Fernsehjournalist Gert Scobel sagt: ja! Philosophie hilft einem, besser durch das Leben zu kommen, glücklicher zu werden und die Welt klarer und genauer zu sehen. In seinem neuen Buch schildert er, was das Besondere des Philosophierens ausmacht. Er führt in Grundprinzipien des Denkens und in verschiedene Denkstile ein und öffnet den Werkzeugkasten philosophischer Methoden. Eine aktuelle Klärung der Frage, was man tut, wenn man nachdenkt - und wozu das gut sein kann.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.01.2013

Der Titel "Warum wir philosophieren müssen" lädt zu Missverständnissen ein, findet Eva Weber-Guskar. Gert Scobel hat nicht im Sinn, irgendwen dazu zu bewegen, sich doch noch mit Platon oder Wittgenstein auseinander zu setzen; vielmehr will er zeigen, dass Menschen gar nicht anders können, als zu philosophieren, erklärt die Rezensentin. In gewissen Umständen - vor großen Entscheidungen oder in Sinnkrisen zum Beispiel - fängt Mensch an zu grübeln und das eigene Wissen zu be- und hinterfragen. Um zeigen zu können, was dieses Grübeln denn sei, nimmt sich Scobel erst einmal mehr als vierhundert Seiten Zeit, um das Denken an sich zu beleuchten, berichtet die Rezensentin. Weber-Guskar hätte sich schon in dieser Passage etwas weniger bloßes Nebeneinander unterschiedlicher Positionen gewünscht, hält sich aber mit ihrer Kritik zurück. Über die explizit geäußerte Ablehnung der "akademisch arbeitenden Philosophen" wundert sie sich dann aber doch. Auch hier gelte Übung etwas. Und bei aller Freude Scobels am Denken und Schreiben, hätte sich die Rezensentin etwas mehr Mäßigung im Umfang gewünscht. Sie bezweifelt, dass ein "parforce-Ritt" durch die Physiologie der Gefühle oder eine Abschweifungen zu alten Asiaten wirklich nötig gewesen wären.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.01.2013

Rezensent Michael Adrian kann dieses Buch des Fernsehmoderators und Wissenschaftsjournalisten Gert Scobel nicht ganz ernst nehmen. Mit viel Aplomb breitet Scobel seine Theorien über das Selbst und das Bewusstsein aus, führt mal neurowissenschaftliche, mal anthropologische Erkenntnisse an, stellt phänomenologische Betrachtungen neben buddhistische Einsichten. Dabei verheddere sich Scobel ganz schön in Widersprüche, meint der Rezensent, der zum Beispiel nicht einsichtig findet, warum Scobel "das denken" durchgängig klein schreibe: Scobel behauptet nämlich, denken sei Prozess, deswegen könne man es nicht substantivieren. An anderer Stelle minimiert er den inneren Widerspruch zu einem bloßen Einwand. Für Adrian ein Buch, bei dem der Leser besser nicht selbst mitdenkt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 29.11.2012

Rezensent Maximilian Probst widmet sich zwei Büchern, die dem seiner Meinung nach wachsenden Bedürfnis nach Philosophie nachkommen, zeigt sich aber nur von einem angetan. Gerd Scobel hatte offensichtlich so etwas wie eine Einführung in die Philosophie im Sinn, aber irgendwie kann sich der Rezensent mit den Antworten, die der Moderator einer Philosophie-Sendung auf 3sat auf die philosophischen Fragen des Lebens gibt, nicht recht zufrieden geben. Denn obwohl sich der Autor über die "Komplexitäten und Ungewissheiten der Philosophie" im Klaren ist, gibt er in seinem Buch allzu einfache oder im schlimmsten Fall gar "einlullende" Antworten mit Hinweis auf die Neurowissenschaften oder die Ganzheitlichkeit des Denkens aus, stellt der Rezensent freudlos fest.