Gerd R. Ueberschär, Winfried Vogel

Dienen und Verdienen

Hitlers Geschenke an seine Eliten
Cover: Dienen und Verdienen
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999
ISBN 9783100860026
Gebunden, 302 Seiten, 22,50 EUR

Klappentext

Es geht um viel Geld, Güter und fette Pfründen, die Hitler seinen Getreuen im Vorgriff auf den "Endsieg" bis zuletzt gewährt hat. Diese gigantischen Dotationen wurden nicht nur Parteibonzen und Paladinen in seiner unmittelbaren Umgebung zugesprochen, sondern auch prominenten Persönlichkeiten aus den Eliten von Staat und Wehrmacht. Geschenke in großem Umfang wurden auch unter Künstlern, Architekten und Schriftstellern verteilt und an "normale" Volksgenossen, die sich "bewährt" hatten. In dem Buch wird dieser weitgehend noch unbekannte Sachverhalt der Korruption im Dritten Reich geschildert, nach den Hintergründen gefragt und danach, wie es 1945 weiterging - bis heute: Immerhin sind zahlreiche auf diese Weise erworbenen Vermögenswerte heute noch im Besitz der jeweiligen Familien.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.05.2000

Geradezu "fassungslos" saß die Rezensentin Astrid von Pufendorf über der von ihr hoch gelobten Arbeit des Militärhistorikers Gerd R. Ueberschär und des einstigen Brigadegenerals und Mitarbeiters im Bonner Streitkräfteamt Winfried Vogel. Mit einem historischen Rückblick auf die in der Monarchie praktizierte Schenkungspraxis, die in der Weimarer Republik laut Verfassung verboten war, dokumentierten die beiden Autoren die überaus übliche Politik der Reichskanzlei Hitlers, Ländereien und hohen Geldbeträge zu verschenken. Empfänger waren angesehene Künstler wie Breker, Politiker wie Hindenburg und vor allem hohe Offiziere der Wehrmacht, die, so Pufendorf, keinerlei Unrechtsbewusstsein angesichts der meist aus beschlagnahmten Besitz stammenden Güter zeigten. Eine historisch "akkurate" und "anschaulich" geschriebene Lektüre, meint die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.11.1999

Wie einst die Fürsten ihre Höflinge, so belohnte auch Hitler seine Satrapen großzügig mit Geschenken aus der Staatsschatulle. Anders als die Fürsten machte er es allerdings heimlich. Karl-Heinz Janßen begrüßt, dass in diesem Band ein bisher unbekanntes Kapitel aus der Geschichte des Nationalsozialismus endlich aufgearbeitet werde. Unbekannt ist es natürlich auch deshalb, so Janßen, weil die großzügig Beschenkten ihr Gut auch oft genug nach dem Kriege behielten und lieber darüber schwiegen. Janßen hebt die mühsame Archivarbeit der Autoren hervor. Insgesamt "eine bemerkenswerte Geschichte der Dotationen".