Gerald Hüther

Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn

Cover: Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2001
ISBN 9783525014646
Kartoniert, 139 Seiten, 15,24 EUR

Klappentext

In der modernen Hirnforschung wurden bahnbrechende Entdeckungen gemacht. Die sogenannte Plastizität des menschlichen Gehirns bedeutet, dass es lebenslang veränderbar, ausbaubar, anpassungsfähig ist. Die innere Struktur und Organisation des Gehirns passt sich an seine konkrete Benutzung an. Wenn das Gehirn eines Menschen aber so wird, wie es gebraucht wird und bisher gebraucht wurde, dann stellt sich die Frage, wie wir eigentlich mit unserem Gehirn umgehen müssten, damit es zur vollen Entfaltung der in ihm angelegten Möglichkeiten kommen kann. Der Neurobiologe Gerald Hüther geht diesem Fragenkomplex nach und gelangt zu Erkenntnissen, die unser gegenwärtiges Weltbild erschüttern und die uns zwingen, etwas zu übernehmen, was wir bisher allzu gern an andere Instanzen abgegeben haben: Verantwortung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.08.2001

Insgesamt scheint Michael Adrian der Ansicht zu sein, dass sich dieses Buch nur unwesentlich von der üblichen Ratgeber-Literatur unterscheidet. Zunächst mache der Band beinahe den Eindruck eines Computerhandbuchs, in dem vom "Gefahrenhinweis über die Entfernung der Schutzvorrichtungen, Aufbau und Einsatzmöglichkeiten" alles enthalten sei. Doch letztlich ist dies kein wissenschaftliches Buch, findet Adrian. Es gehe summa summarum darum, dass die Verschaltungen im Gehirn nicht endgültig festgelegt sind, sondern optimiert werden können. Man muss also etwas tun, um sein Gehirn zu trainieren. Wichtig ist nach Hüther, erläutert der Rezensent, dass das Gehirn "erschütterbar" bleiben muss. Doch, so fragt Adrian, "sagen aber nicht genau das schon alle anderen Verhaltensführer?"
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.08.2001

Der Mann ist Moralist, meint Ulrich Kühne über den Autor. Und findet dessen Ratschläge für ein glückliches, erfülltes Leben ja nicht schlecht. Nur fragt er sich, wieso ein Neurobiologe die Themen, Sinnhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Bescheidenheit, Verbindlichkeit und dergleichen Tugenden mehr nicht wie ein Neurobiologe, also Gymnastikübungen für den Hippokampus erteilend, angeht, sondern schlicht "als ein Mann, der Fehler gemacht hat und jetzt Lebenserfahrung weitergeben kann." Dabei ist der Ausgangspunkt so einleuchtend: zu denken, bei sinnvollem Gebrauch ließe sich das Hirn "auch zur Bewältigung der praktischen Lebensprobleme einsetzen". Muss ja so sein, meint Kühne, denn abgesehen von der Begabung zu List und Tücke, was besitzt der Mensch schließlich, um ihm ein Überleben zu sichern?
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