Geoffroy de Pennart

Sophie macht Musik

(Ab 5 Jahre)
Cover: Sophie macht Musik
Beltz und Gelberg Verlag, Weinheim 2000
ISBN 9783407792655
Gebunden, 32 Seiten, 12,68 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Susanne Härtel. Sophie lebt auf dem Land, sie ist eine Kuh und sie ist die geborene Musikerin. Als es eines Tages in der Stadt einen großen Musikwettbewerb gibt, sind alle ihre Freunde der Meinung, Sophie solle ihr Glück versuchen. Also fährt sie los und macht sich auf die Suche nach einem Orchester, mit dem sie beim Wettbewerb vorspielen kann. Doch keiner will sie haben, weder die Vegetarischen Musiknarren, noch die Königliche Harmonie der Wiederkäuer, weder das Königliche Jaulorchester noch das Musikkränzchen der Gehörnten - alle haben sie etwas an ihr auszusetzen. Erst als Sophie niedergeschlagen im Café sitzt, lernt sie einen Musiker kennen, einen echten, der die Musik wirklich liebt. Und der am eigenen Leib erfahren hat, dass alle diese Schmalspur-Orchester nichts taugen. Selber muss man eins gründen, in dem alle Arten von Musikern ihren Platz haben - und dann den Wettbewerb gewinnen. Gesagt und getan.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.01.2001

Höchst erfreut über Eigensinn, Witz und Ironie von drei gemeinsam besprochenen Büchern zeigte sich Rezensentin Ursula Sinnreich.
1.) Geoffroy de Pennart: "Sophie macht Musik" (Beltz & Gelberg)
Zunächst stellt Rezensentin Ursula Sinnreich und eine gewisse Sophie Gudrun Hermine van der Weiden vor, die Sängerin werden möchte. Bald hat man herausgefunden: Sophie ist eine Kuh und hat es schwer, als Sängerin akzeptiert zu werden. Dann geht es um die moralischen Aspekte, die Kindern Toleranz, Gemeinsinn und den Mut zur Eigeninitiative beibringen sollen. Ganz ohne Zeigefinger, wie uns die Rezensentin ganz beglückt versichert. Autor de Pennart wird hochgelobt, weil in Wort und Bild "diese lehrreiche und amüsante Geschichte" in klaren Farben und Umrissen "Kontur" gewinne.
2.) Anne Maar: "Pozor" (Bajazzo)
Auch Pozor hat, wie wir bei Ursula Sinnreich lesen, wegen seines Äußeren Kontaktprobleme. Denn dieser große gelbe Hund habe ein so großes Maul, dass alle Reißaus nehmen würden. Dabei ist Pozor lieb. Doch schließlich findet sogar Pozor ein Zuhause und ein winziger Junge einen Freund. Die Rezensentin hat auch großen Gefallen an Bernd Mölck-Tassels Illustrationen gefunden, weil er sich nämlich nicht damit begnüge, Anne Maars Geschichte zu bebildern. Vielmehr habe er die ganze Geschichte "Buchstabe für Buchstabe" selbst niedergeschrieben, und das so entstandene bewegte Schriftbild sei wie ein Spiegel der Gefühlsbewegungen beider Hauptfiguren. Darüber hinaus müssen die Bilder eine große emotionale Eigendynamik haben: sprunghafte Perspektiven und kantige Formen, in der die Grenze zwischen Realität und Phantasie im Nu übersprungen ist.
3.) Heinz Janisch, Helga Bansch: "Zack bumm!" (Jungbrunnen)
Ein besonderes Merkmal, erzählt uns Ursula Sinnreich schließlich, habe auch Sigmund. Sigmund ist ein kleiner Vogel, der seit er aus dem Nest fiel, nur noch "Zack bumm" sagen kann. Aber dann trifft er den klugen Hasen Carl Gustav, und der gibt ihm die Lebensfreude zurück: auf einem sogenannten "Nachdenksofa", erfahren wir, erinnert Sigmund das traumatische Ereignis und alles wird gut. Während die Großen sich an lauter "subtilen" psychoanalytischen Anspielungen erfreuen können, werden sich nach Einschätzung der Rezensentin die Kleinen schnell in der "von Helga Bansch gestalteten sanftfarbigen Welt dieses kleinen, zerzausten, vom Baum gefallenen Vogels" heimisch fühlen. Kurz: "Lesespaß und Augenschmaus" für alle!

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 19.10.2000

Karla Schneider ist derart begeistert von den "vergnüglichen Abenteuern" der singenden Kuh Sophie, dass sie das ganze Kinderbuch genüsslich nacherzählt, inklusive des Happy Ends. Sie preist die Illustrationen des französischen Grafikers und Autors, dessen detaillierte, vielfigurigen Bilder auch nach mehrmaligem Betrachten noch "alles Mögliche in petto" haben und für manche Überraschung sorgen. Und so bleibt der Rezensentin am Ende nur noch ein hingerissenes "Schööön!" um ihrer Begeisterung Luft zu machen.