Friedrich Gundolf, Erich von Kahler

Friedrich Gundolf - Erich von Kahler

Briefwechsel 1910-1931
Cover: Friedrich Gundolf - Erich von Kahler
Wallstein Verlag, Göttingen 2012
ISBN 9783835309616
Gebunden, 1160 Seiten, 68,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Klaus Pott unter Mitarbeit von Petra Kuse. 2 Bände. Zu Beginn ihrer Freundschaft arbeitete Erich von Kahler in Wien noch an seiner Dissertation, während Friedrich Gundolf in Heidelberg sein Shakespeare-Buch schrieb. Gundolf wurde bereits 1916 mit seiner Goethe-Monografie berühmt, wohingegen Kahlers Werk langsamer wuchs. Erst die gegen Max Weber gerichtete Schrift "Der Beruf der Wissenschaft" (1920) machte auch ihn weithin bekannt. Aus dieser unterschiedlichen Veranlagung und aus der - ebenfalls grundverschiedenen - Stellung zu George ergeben sich Spannungen, die Kahlers Ehefrau Fine immer wieder versucht auszugleichen. Der Briefwechsel zwischen Friedrich Gundolf und Erich von Kahler ist nicht nur Spiegel der geistigen Situation der Zeit und aufschlussreiches Dokument über Stefan George und seinen Kreis, sondern vor allem Zeugnis einer menschlichen Begegnung von hohem Rang. Die Edition umfasst die gesamte erhaltene Korrespondenz der Briefpartner und bezieht auch Briefe an und von Fine von Kahler sowie einige Briefe von Kahlers an Gundolfs Witwe Elisabeth (Elli) mit ein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.08.2012

Hoch erfreut hat Thomas Meyer den nun vorliegenden Briefwechsel zwischen Friedrich Gundolf, Erich von Kahler und dessen Frau Fine aufgenommen. Die Lektüre der Korrespondenz der beiden Schriftsteller und Geisteswissenschaftler, die auch zum Kreis um Stefan George gehörten, ist für ihn ein großer Genuss. Besonders reizvoll wird der Briefwechsel aber in seinen Augen durch die Beiträge von Fine von Kahler, bestand zwischen den dreien doch ein immer wieder neu ausbalanciertes Dreiecksverhältnis, in dem sie sich "eine geistige und emotionale Temperamentenlehre" erschreiben. Die Briefe zwischen den drei Liebenden sind für ihn nicht nur ein interessantes Zeitdokument, sondern auch sprachlich und intellektuell bestechend, kurz ein "herrliches Lese-Erlebnis". Mit Lob bedenkt Meyer zudem die teilweise umfangreiche Kommentierung der Korrespondenz. Höchst bedauerlich findet er dagegen, dass nur der Briefwechsel zwischen Gundolf und Kahler vollständig ist, während der zwischen Gundolf und Fine beziehungsweise Kahler und Fine nur in Auszügen abgedruckt wurde. Das hätte er sich anders gewünscht. Bleibt für ihn die Vorfreude auf weitere Briefbände aus diesem Kreis.
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