Franz-Josef Brüggemeier

Grubengold

Das Zeitalter der Kohle von 1750 bis heute
Cover: Grubengold
C.H. Beck Verlag, München 2018
ISBN 9783406722219
Gebunden, 456 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

2018 schließen die letzten Steinkohlenzechen in Deutschland. Aus diesem Anlass erzählt Franz-Josef Brüggemeier die Geschichte des Rohstoffs, der ein ganzes Zeitalter prägte. Lange stand die Kohle für Fortschritt und Wohlstand. Sie ermöglichte einen ungeahnten Produktivitätsschub und lieferte die Energie, um aus den vormodernen Produktionsweisen auszubrechen. Ohne die Kohle wäre die Industrielle Revolution nicht möglich gewesen. Mit ihrer Hilfe erreichten die europäischen Gesellschaften bis ins 20. Jahrhundert hinein ein zuvor ungeahntes Entwicklungsniveau. Doch hatte dieser kohlegetriebene Sprung in die Moderne auch seine dunklen Seiten: Die Kohle lieferte die Energie für zwei desaströse Weltkriege, und die Bedingungen ihres Abbaus unter Tage waren für die Gesundheit der Arbeiter verheerend. Schließlich läuteten die Umweltbelastungen durch die Steinkohleförderung den Anfang vom Ende des wichtigsten fossilen Energieträgers in der Geschichte der Menschheit ein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.10.2018

Aufregende Lektüre bekommt Michael Frank mit dem Buch des Historikers Franz-Josef Brüggemeier. Wie der Autor die Steinkohle als Industrialisierungstreibstoff, Konsumtreibstoff und die von ihr angestoßenen gesellschaftlichen Prozesse beschreibt, lakonisch, analytisch, genau, informativ, hat Frank sehr beeindruckt. Sogar der wenig an Kohle interessierte Leser, versichert er, gerate beim Lesen all der dargelegten Zusammenhänge in einen Sog des Wiedererkennens des eigenen Daseins. Wärme, Licht, Energie, Transport - am Ende erscheint die Kohle als Seele unserer Welt, staunt Frank, wenngleich das Buch nichts überhöht und manche Legende von der Arbeit unter Tage durch Genauigkeit ersetzt, wie er schreibt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.05.2018

Ulla Fölsing freut sich über eine facettenreiche Geschichte der Steinkohle von Franz-Josef Brüggemeier. Der Wirtschafts-, Sozial- und Umwelthistoriker schreibt sie laut Fölsing ohne Nostalgie und Verklärung, dafür anschaulich und reich verästelt. An der Geschichte des Rohstoffs und seiner Verarbeitung mit all ihren Brüchen und Rückschritten interessiert den Autor laut Fölsing nicht zuletzt der Alltag der Menschen in der Branche. Länderübergreifend, so die Rezensentin, referiert Brüggemeier zudem Technik- und Umweltgeschichte und weist auf den integrativen wie auf den menschenverachtenden Teil des Steinkohleabbaus hin. Was Kohle mit Demokratie zu hat, lernt Fölsing auch.
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