Flix

Spirou in Berlin

Spirou & Fantasio Spezial
Cover: Spirou in Berlin
Carlsen Verlag, Hamburg 2018
ISBN 9783551721150
Kartoniert, 64 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Flix versetzt die Figuren in das Ostberlin der 1980er-Jahre. Sie sind auf der Suche nach Graf Rummelsdorf, der verschollen ist, und decken dabei höchst merkwürdige Dinge auf, denn in Ostberlin werden Badewannen entführt und zudem treffen die Helden auf einen alten Bekannten...

Rasant, temporeich und mit viel Gespür erzählt Flix ein deutsches Abenteuer von Spirou und Fantasio.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 23.02.2019

Rezensentin Siggi Seuß ist hin und weg: dieser Comic hat einfach alles, findet sie. Eine "ligne claire", mit der Comic-Künstler Flix wunderbar präzise prägnante Punkte der späten DDR dokumentiert - Tränenpalast, Palasthotel, das Treiben auf dem Alexanderplatz -, eine irrwitzige, unerhört temporeiche Story, in der neben Spirou ostdeutsche Agenten, ein Professor auf der Suche nach einem metallverbiegenden Pilz und eine Horde Orang Utans Hauptrollen spielen, und schließlich ein ordentlicher Schuss Zeitgeschichte, der den Leser ganz nebenbei darüber aufklärt, wie perfide der die Unterdrückungsmechanismen in einer DDR funktionierten, die sich dem naiven Besucher gern als "ungeheuer friedlich" präsentierte. Macht Spaß und man lernt was, freut sich Seuß. Was will man mehr?

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.09.2018

Rezensent Andreas Hartmann freut sich, dass nun auch Flix eine Spirou-Episode verfassen durfte. Denn der Berliner Comic-Autor dankt es den Gralshütern der Serie mit einem originellen Band, der die Figur "ganz bei sich" und doch den eigenen, nicht chronologischen Stil erkennen lasse. Spirou verschlägt es bei Flix also nach Berlin, und zwar in den Osten kurz vor dem Mauerfall. Graf von Rumelsdorf wird in die DDR entführt und soll dem bröckelnden Staat mit einer Wundermaschine helfen, Braunkohle in Diamanten zu verwandeln. Packend erzählt findet Hartmann das, vielleicht ein bisschen verrückt, aber sehr anspielungsreich. Sehr gut gefällt dem Rezensenten auch der Witz des Bandes: Helmut-Kohl-Zitate etwa oder ein dressierter Affe namens Boris, der Tennis spielt und Bumbum macht, nennt Hartmann, nun ja, "hintergründig".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.09.2018

Christoph Haas feiert die Spirou-Reprise des ersten dafür ausgewählten nicht-frankophonen Künstlers Flix. Die im September 1989 spielende Geschichte um eine als Rettung des Honecker-Regimes ersonnene Wunderwaffe des Sozialismus kommt laut Haas einerseits mit einem Haufen Referenzen an Franquins Originalalben daher, andererseits gibt es neu kontextualisierte, witzige Verweise auf das Westdeutschland der achtziger Jahre und die deutsch-deutsche Geschichte, stellt Haas fest. Dass der Autor darüber hinaus ungewohnt genau für die Reihe historische Realität darstellt, nagt für Haas weder an der Spannung der Story noch am ganz eigenen Stil des Zeichners. Ein tolles Album, findet der Rezensent, und ein "zukünftiger Klassiker".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.08.2018

Andreas Platthaus freut sich über das Spirou-Heft des deutschen Zeichners Flix. Über die im Herbst 1989 in Ost-Berlin spielende Geschichte erfahren wir bei Platthaus zwar nicht viel, dass der Autor jede Menge zeithistorische Elemente zur DDR in seine Story einfließen lässt und es sich um ein "atemloses Abenteuer" handelt, teilt er aber immerhin mit. Auch über die freie Behandlung der Chronologie und der Geschichte bei Flix erfahren wir von Platthaus. Den "wilden Humor" und die Romantik in der Geschichte hält Platthaus für original Flix. Ebenso die detailreichen und "komplex arrangierten" Zeichnungen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.08.2018

Christian Schlüter findet den Spirou-Comic des Wahlberliners Flix ganz gut gelungen. Abgesehen von den allzu vielen deutsch-deutschen Geschichtslektionen im Band gefällt ihm, wie der Autor den Leser mit fantastischem Irrwitz zurück ins Jahr 1988 und in die DDR beamt, wo Spirou und Fantasio eine haarsträubende Geschichte um eine Diamantenmaschine durchleben. Berliner Sehenswürdigkeiten, Erich Mielke und eine rote Flugbrezel begegnen dem Rezensenten. Der Autor schreibt sich mit einem "rasanten Thriller" erfolgreich in den laut Schlüter recht einschüchternden Traditionszusammenhang der Spirou-Reihe ein.
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