Felicitas Hoppe

Der beste Platz der Welt

Erzählung
Cover: Der beste Platz der Welt
Dörlemann Verlag, Zürich 2009
ISBN 9783908777519
Gebunden, 96 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Felicitas Hoppes Bücher sind immer auch Bücher vom Reisen. Mit "Der beste Platz der Welt" ist die Autorin am Ziel. Aber welches Ziel? Und wie gelangt sie dorthin? Durch einen Tunnel, beängstigend wie der im Märchen vom Schlaraffenland. In dem Märchen, das Felicitas Hoppe hier erzählt, mündet er direkt an den Mauern einer Kirche auf einem Plateau über der Rhone. An einem so unwirklichen wie realen Sehnsuchtsort, wo viel Wein wächst und wo sich eine alte, aber frisch restaurierte Einsiedelei befindet: "Einsiedeln heißt, einen Ort finden, einen Platz, eine Stelle."Was nun erzählt wird in jener alpinen Landschaft voll südlichem Licht, ist allerdings keine Geschichte vom Bleiben, sondern der funkelnde Kern der Autobiografie einer Autorin, der nicht zu trauen ist, weil sie in ihren Büchern Mythen und Schicksale erfindet, indem sie - rastlose Hochstaplerin auf der Suche nach Wahrheit - Märchen und Historien zusammenfabuliert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.01.2010

Das Besondere an dieser aufgeschriebenen Bergerfahrung ist für Lothar Müller die leise Überraschung der Erzählerin über das Erwachen einer ungeahnten Liebe zum Gebirge. Was Felicitas Hoppe in ihrer Einsiedelei im Wallis erlebt, hat erst einmal nichts mit der Erfüllung einer Gipfelsehnsucht zu tun, das erkennt Müller schnell. Wenn Hoppe schließlich ins Gespräch kommt mit Geistern und Legenden und davon so respektvoll wie gekonnt berichtet, hat nicht nur die Autorin bald ihre Idee vergessen, in den Schweizer Alpen nach dem Meer Ausschau zu halten.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.11.2009

Ganz verzaubert geht Martin Halter aus dieser Lektüre hervor. Felicitas Hoppes Erzählung ist für ihn mehr als ein Strauß bunter Reisefeuilletons aus dem Oberwallis, wo Hoppe stipendienhalber Aufenthalt hatte. Ins Zermatter Matterhornmuseum geht es, zu Einheimischen und Touristen, doch Halter rät zur Vorsicht: Eine Kuh ist hier keine Kuh, sondern ein Fisch. Ferner begegnen ihm Schlösser, Sagenfiguren und Phantome, mischt sich Autobiografisches mit Erfundenem, und der Rezensent gibt das Vertrauen auf die Authentizität dieser Geschichten gerne dran. Dafür schenkt ihm die Autorin ein hübsches literarisches Mitbringsel - "luftig, verspielt und flüchtig zart".
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.10.2009

Wenn Felicitas Hoppe von ihrer Suche über den "besten Platz der Welt" schreibt, weiß sie, wovon sie spricht, attestiert ihr die Rezensentin Beatrix Langner: In ihren bisherigen Arbeiten hat Hoppe immer wieder von Reisenden geschrieben und ist selbst soviel gereist, dass "Reisen und Schreiben für sie Synonyme" seien. Den Stillstand und die Einsamkeit, die das Aufenthaltsstipendium des Spycher Literaturpreises Leuk Felicitas Hoppe beschert hat, habe sie nun genutzt, um eine "äußerst elegante Parabel über Gut und Übel der literarischen Eremitage" vorzulegen. Wenn Felicitas Hoppe die Landschaft nachzeichnet, die ihre Einsiedelei umgibt, macht sie daraus "ein Wunderwerk opaker Beschreibungskunst", frohlockt Beatrix Langner.
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