Michael Glawogger

69 Hotelzimmer

Roman
Cover: 69 Hotelzimmer
Die Andere Bibliothek, Berlin 2015
ISBN 9783847703631
Gebunden, 408 Seiten, 42,00 EUR

Klappentext

Mit einem Nachwort von Eva Menasse. Das posthume literarische Debüt eines renommierten Dokumentarfilmers. Michael Glawoggers Roman handelt von einem "er", der gerne reist und dabei um die ganze Welt kommt. Es sind Episoden aus dem Leben eines neugierigen Mannes, der in den sich doch immer mehr ähnelnden Hotels rund um den Globus absteigt und dabei den verschiedensten Menschen begegnet. Die Reisebucheinträge erschienen im "Standard" und in der "Süddeutschen Zeitung". Michael Glawoggers literarisches Debüt, erscheint posthum in Zusammenarbeit mit Andrea Glawogger.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.06.2015

Franz Haas mag nicht unbedingt sämtliche der Kurztexte von Michael Glawogger bis zu Ende lesen, aber viele doch gerne noch einmal, zeigen sie ihm den Dokumentarfilmer Glawogger doch als begnadeten Reisenden, Beobachter und Säufer, der aus "ironisch flunkernder" Distanz und mit "räudiger" Poesie aus den Hotelzimmern der Welt berichtet. Glawoggers Lust am Tagtraum und der Hang zum Unernst machen die Lektüre für Haas so faszinierend. Die Empathie des Autors mit seinen Zeitgenossen in Thailand,  Russland oder Mexiko nimmt den Rezensenten sehr für das Buch ein.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.04.2015

Sabine Vogel hätte den Autor gerne mal getroffen. Leider ist Michael Glawogger vor einem Jahr verstorben. Umso mehr freut es die Rezensentin, dem Weltenbummler Glawogger, dem Liebhaber des Heruntergekommenen, dem Filmemacher, dem traumwandlerischen Aufschreiber der Tristesse und der Schönheit von Hinterhöfen, dem analytischen Neugierigen Glawogger in diesen Zeitungsreisetexten noch einmal zu begegnen. Das Buch sei zwar teuer, klagt Vogel, aber dafür auch "aufdringlich aufwendig" und extra ohne störendes Inhaltsverzeichnis und Quellenangaben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2015

Nicht nur aus Verehrung für das filmische Werk des Autors liest Bert Rebhandl Michael Glawoggers Erzählungen gern, sie begeistern ihn als literarisches Werk eigenen Ranges. Auch wenn der Zufall in diesen Texten, die sich sämtlich um die Ausgangssituation einer Figur - einen "Zwangsneurotiker ohne Zwang und ohne Neurose", charakterisiert sie der Rezensent - in einem Hotelzimmer irgendwo auf der Welt drehen, eine mächtige Rolle spielt, wie Rebhandl merkt, folgt er dem Autor in seinen Erkundungen von Umständen und Unwägbarkeiten, die Glawogger immer wieder zu Reflexionen aller Art inspirieren. Auf alles gefasst zu sein, scheint Rebhandl die richtige Leseeinstellung für das Buch zu sein.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.03.2015

Ein knappes Jahr nach dem Tod des Filmemachers Michael Glawogger ist nun sein Buch "69 Hotelzimmer" erschienen und Rezensent Fritz Göttler ist ganz hingerissen: Dieses Reisebuch vermag die Kraft von Glawoggers Filmen fortzusetzen, schwärmt der Kritiker und verweist auf die Gabe des Autors mit grandios unbefangenem Blick Vertrautes fremd und Fremdes vertraut erscheinen zu lassen. Und so begleitet Göttler den Reisenden bei seinen Verschnaufpausen in verschiedensten Hotelzimmern, erhält intime Einblicke in Einsamkeit und Erwartungen, Filmideen und Visionen und liest ebenso groteske wie komische Episoden, etwa die eindringliche Schilderung des Sterbens einer Kakerlake. Nicht zuletzt erscheint dem Kritiker dieses Handbuch für das Leben in Hotelzimmern auch als zarter, vorsichtiger, an große Erzähler wie Montaigne, Cervantes oder Handke erinnernder Eindruck von Glawoggers Leben.
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