Federico Varese

Mafia-Leben

Liebe, Geld und Tod im Herzen des organisierten Verbrechens
Cover: Mafia-Leben
C.H. Beck Verlag, München 2018
ISBN 9783406700460
Gebunden, 335 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ruth Keen und Erhard Stölting. Federico Varese berichtet in seinem Buch vom Leben und Sterben der Mafiosi, das er so nah und privat erkundet hat wie kaum jemand vor ihm. Die Mafia ist eine verschlossene Welt voller Gewalt und Härte, in die kein Außenstehender je Einblick bekommt. Hinter den Mauern des Schweigens aber gibt es eine Gemeinschaft mit eigenen Regeln und Werten - und es gibt das Mafia-Leben. Federico Varese hat sich tief ins Herz des organisierten Verbrechens gewagt und kennt Gangster in Italien, Russland, Hongkong und Japan. Sein Buch gibt einen intimen Einblick in die Lebensweise der Mafiosi: die bizarren Rituale und schmutzigen Geschäfte, das Familienleben und den beruflichen Stress, das Sexualleben und die unerfreulichen Todesarten jener Männer, die zu den gefährlichsten Menschen der Welt gehören.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.2018

Rezensentin Ursula Scheer merkt schnell, dass Federico Varese aus anderem Holz ist als Roberto Saviano. Varese schreibt literarisch unambitioniert, fakten- und kenntnisreich, sachlich und manchmal redundant, meint sie. Weniger eindrucksvoll findet die Rezensentin die Lektüre aber nicht, wenn der Autor Aufstieg, Wachstum, Riten und Machenschaften der Mafia in Italien, den USA, Russland, Japan und China mit der Kühle eines Insektenforschers anhand von Strafverfolgungsakten und Interviews beschreibt. Entzauberung statt Einfühlung, stellt Scheer fest.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.03.2018

Thomas Steinfeld lässt sich vom Soziologen und Kriminologen Federico Varese die Kooperation zwischen Staat und Mafia erläutern. Einerseits wissenschaftlich in der Analyse des organisierten Verbrechens, seiner Sozialstrukturen und Entscheidungsprozesse, bietet das Buch dem Rezensenten andererseits Anschauungsunterricht mit den Mitteln der literarischen Reportage. Vareses Fallgeschichten über die sizilianische, die russische, die britische, die japanische und die chinesische Mafia findet Steinfeld plastisch.  Hier erfährt der Rezensent unter anderem, wie sich Mafiosi ihre Verhaltensmuster aus Mafia-Filmen abgucken.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.02.2018

Rezensent Wolfgang Hellmich hätte sich ein strengeres Bild des Mafia-Paten gewünscht in Federico Vareses, wie er findet, eigentlich recht sachlichem, auf staatsanwaltschaftlichen Akten und wissenschaftlichen Studien basierendem Vergleich fünf verschiedener Mafia-Organisationen. Spannend und erkenntnisreich scheint ihm, was der Autor über strukturelle Ähnlichkeiten zwischen Staat und Verbrecherorganisation zu sagen hat. Allerdings geht ihm die Parallelisierung von Rechtschaffenheit und dem Tun von Gewaltsyndikaten wie der Cosa Nostra mitunter doch etwas weit. Und die Feststellung, dass ein Mafia-Boss gut kochen muss, gehört für ihn auch nicht unbedingt in so ein Buch.