Alberto Giuliani

Malacarne

Leben mit der Mafia.
Cover: Malacarne
edel edition, Hamburg 2010
ISBN 9783940004888
Gebunden, 153 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Mit Texten von Roberto Saviano, Rita Borsselino, Francesco La Liceta, Pino Corrias und anderen. Malacarne ist ein ungeschöntes Porträt der Mafia und ihrer Organisationen. Gleichzeitig ist es eine kulturelle Reise in die Landstriche Italiens, die die Mafia stärker geprägt hat als alles andere. Der Fotograf Alberto Giuliani vermittelt mit seinen preisgekrönten Bildern den Einfluss der Mafia auf das Leben und die Kultur der Menschen und erschafft mit einer ruhigen aber schonungslosen Bildsprache ein komplexes Porträt von einer zutiefst erschütterten Gesellschaft. Die Fotografien Giulianis werden ergänzt durch Essays und Artikel über die Mafia, die die Situation in Italien aus den verschiedensten Perspektiven schildern. Die zwei beigefügten CDs mit Liedern der Mafia, den sogenannten "canti di malavita", vermitteln einen Eindruck von den Regeln und Bedingungen des organisierten Verbrechens, aber auch von dem Stolz mancher, Mitglied der Mafia zu sein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.06.2010

In ihrem Artikel zu diesem Bildband über die Mafia berichtet Maike Albath von dem Unbehagen, dass er in Italien ausgelöst hat, und lässt auch ihren eigenen Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Produktion durchblicken. Der Band versammelt Fotografien von Alberto Giuliani, die Albath durchaus hervorragend findet, sie zeigen die versteinerten Gesichter von Mafia-Opfern, die Verwahrlosung des öffentlichen Raums und den dargestellten Clan-Chefs haftet nichts Verherrlichendes an. Dazugestellt sind Texte von berühmten Anti-Mafia-Kämpfern wie dem Autor Roberto Saviano, dem Staatsanwalt Nicola Gratteri oder der Politikerin Rita Borsellino, Schwester des ermordeten Richters. Allerdings sind dem Band auch zwei CDs mit den berüchtigten Mafia-Gesängen beigegeben, was die Autoren ziemlich empört hat, denn ihrer Ansicht dienten sie mit ihren Hymnen auf Malavita und Omerta der Ästhetisierung der Verbrecherorganisation. Albath selbst findet die Texte über die "wunderschönen Gesänge" auch recht verstörend. Die Opulenz des Bandes, knallrote Satelliten-Bilder von Palermo und unkommentierte Auszüge aus Abhörprotokollen lassen sie zweifeln, ob hier wirklich eine Anti-Mafia-Botschaft durchdringt.
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