Emil Hakl

Acht Tage bis Montag

Roman
Cover: Acht Tage bis Montag
Braumüller Verlag, Wien 2014
ISBN 9783992001224
Gebunden, 200 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Es kann doch nicht so schwer sein, eine Meinung zu haben. Politische Gleichgültigkeit geht gar nicht, findet ein Tscheche, der für die Präsentation seines neuen Buches mal schnell nach Oslo reist. Er hat die Schnauze voll von Korruption, alten Kommunisten in hohen Positionen und Willenlosen in der Bevölkerung. In seiner Tasche: ein Text über die Machenschaften der linksradikalen RAF. Er will verstehen, was Baader, Meinhof und Ensslin zu ihren Taten trieb. Während seines Aufenthalts tötet Anders Behring Breivik 77 Menschen auf der norwegischen Ferieninsel Utøya. Von der Reise zurückgekehrt findet er einen Scherbenhaufen vor. Einer seiner Freunde wurde aus seinem Zuhause vertrieben. Zusammen mit einem Dritten entsteht ein Plan. Der für die Zwangsversteigerung mitverantwortliche korrupte Staatsanwalt muss sterben. Das wird die Leute wohl endlich aufwecken.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.07.2015

Rezensent Jörg Plath freut sich: Mit "Acht Tage bis Montag" liegt ein neuer Anti-Roman des tschechischen Schriftstellers Emil Hakl in grandioser deutscher Übersetzung vor, der seinen Vorgängern in "anarchistischer Nonchalance" und herrlicher "Dödelhaftigkeit" nicht nachsteht. Und so lässt sich der freudige Kritiker ganz auf dieses lockere Prosagebilde ein, das Teile des Boheme, Dissidenten-, Künster- und Liebesromans parodiert und mit Thriller-Elementen und Chatroom-Unterhaltungen mischt und folgt dem wütend-lethargischen Erzähler Jan: Jener ereifert sich über Bürgerlichkeit und Literaturbetrieb, setzt sich mit den RAF-Morden und dem Amoklauf Anders Behring Breiviks auseinander, verplempert seine Zeit mit Computerspielen und frönt in der Prager Boheme einem drogenreichen Leben unter Freunden bis er schließlich mit diesen einen politischen Mord plant und durchzieht, resümiert der Rezensent. Bis es allerdings zu diesem Finale kommt, erscheint Plath der Roman als zwar heiter zu lesende, aber doch in die Länge gezogene Einleitung.
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