Claire Hajaj

Ismaels Orangen

Roman
Cover: Ismaels Orangen
Blanvalet Verlag, München 2015
ISBN 9783764505165
Gebunden, 448 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Karin Dufner. Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf - und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 20.07.2015

Rezensentin Barbara Klimke ist sehr angetan von diesem Roman, in dem Claire Hajaj in Anlehnung an die Geschichte ihrer Eltern von einer arabisch-jüdischen Liebe erzählt. Es ist die Geschichte der Londoner Jüdin Judit und des jungen Palästinensers Salim, der nach der Vertreibung seiner Familie aus Jaffa ebenfalls nach London. Love and Peace, sagt man ihnen (zwanzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust), sei vielleicht in Europa möglich, aber nicht im Nahen Osten. Die Rezensentin rechnet es der Autorin positiv an, dass sie Klischees vermeidet, auch das über die alles überwindende Kraft der Liebe. Für die Glaubwürdigkeit der Geschichte bürgt die Familie der Autorin, in der allerdings die Großmütter die einzigen sind, die miteinander reden: eine hat Pogrome in Russland und den Holocaust überlebt, die andere die Vertreibung und Enteignung im Krieg unmittelbar nach der Staatsgründung.
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