Chan Koonchung

Die fetten Jahre

Roman
Cover: Die fetten Jahre
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2012
ISBN 9783821861432
Gebunden, 298 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Chinesischen von Johannes Fiederling. Der Staatskapitalismus hat gesiegt, der Gigant des Ostens ist die Weltmacht Nummer eins, Starbucks heißt jetzt Wang Wang - doch ein Mann und eine Frau wollen den Preis für den neuen Wohlstand nicht akzeptieren. Während der Westen unter einer erneuten Wirtschaftskrise leidet, floriert der Kapitalismus chinesischer Prägung. Wie scheinbar alle Bewohner des Landes genießt auch Chen, ein erfolgreicher Schriftsteller, den Wohlstand und die Harmonie - bis er auf Xiao Xi trifft, eine Frau, in die er vor vielen Jahren verliebt war. Sie ist verbittert, wittert überall Gefahr und spricht in Andeutungen über eine Verschwörung. Ein ganzer Monat, so heißt es, sei einfach aus allen Aufzeichnungen gestrichen worden - niemand erinnere sich mehr an ihn. Chen hat keine Ahnung, wovon Xiao Xi spricht, doch als sie plötzlich untertaucht, folgt er ihr zu einer Gruppe von Dissidenten ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.09.2012

In China verboten, bei uns und im Internet zu haben: Chan Koonchungs Realsatire "Die fetten Jahre". Oliver Jungen liest das Buch lieber als anarchischen Essay über das System China denn als Roman. Die hineinmontierten Figuren und die Handlung hätte sich der Autor seiner Meinung nach sparen können. Lieber als mit der stilistisch plumpen Partisanen- und Liebesgeschichte befasst er sich mit Koonchungs Analysen und Parodien, seiner Systemkritik und seinen Prophetien in Sachen Repression, Vetternwirtschaft, Kulturrevolution, Zensur. Das ist zuweilen bisschen überdreht, findet er, aber auch von glänzender Ironie.
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