Bernhard Kegel

Die Natur der Zukunft

Tier- und Pflanzenwelt in Zeiten des Klimawandels
Cover: Die Natur der Zukunft
DuMont Verlag, Köln 2021
ISBN 9783832181383
Gebunden, 384 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Dürre und Brände in unseren Wäldern, Tintenfische und Doraden in unserer Nordsee. Seit Jahrzehnten steigende Temperaturen sind eine unabweisbare Tatsache. Weltweit haben sich Tausende von Tier- und Pflanzenarten in Bewegung gesetzt, sind bereits viele Kilometer weit polwärts, bergauf oder in tieferes Wasser gewandert. Das Klimasystem ist sehr träge, und es birgt Tücken, Kipp-Punkte, die bis heute noch nicht verstanden sind. Zwei trockene Jahre haben genügt, um den deutschen Wald schwer zu schädigen. Was passiert, sollten weitere folgen? Und welche Konsequenzen wird es haben, wenn natürliche Zyklen kollabieren, etwa wenn Fische schlüpfen, weil die Wassertemperatur ansteigt, aber kein Futter vorhanden ist, da sich Phytoplankton erst vermehrt, sobald die Tage länger werden? Um die für große Teile der Menschheit schon jetzt existenzbedrohenden Folgen des Klimawandels zu begrenzen und uns auf die neuen Gegebenheiten vorzubereiten, müssen wir wissen, wie Tiere und Pflanzen auf die klimatischen Veränderungen reagieren.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.08.2021

Rezensentin Claudia Mäder lernt viel vom Biologen Bernhard Kegel, der in seinem Buch "Die Natur der Zukunft" darstellt, wie die Natur auf den Klimawandel reagiert. Tiere und Pflanzen, erfährt Mäder, haben bereits zu wandern begonnen, hin zu den Polen, in die Höhe oder in die Tiefe, je nachdem wo sie kühlere Temperaturen erwarten können. Oder es bilden sich neue Arten wie der - tatsächlich schon aufgekommene - Capuccino-Bär, ein Hybrid aus Eis- und Grizzlybär. Aber auch wie Kegel auf frühere erdgeschichtliche Phasen zurückblickt, in denen die Erwärmung zum Schrumpfen vieler Arten führte, interessiert die Rezensentin. Manches mag einen schlucken lassen, räumt die Rezensentin ein, versichert aber, dass Kegel mit großer Genauigkeit vorgeht.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.05.2021

"Es ist kompliziert", lautet das Fazit, das Rezensentin Katharina Granzin aus der Lektüre von Bernhard Kegels Buch über die Folgen des Klimawandels zieht. Denn einerseits, erfährt die Rezensentin von dem Biologen, habe die Erde schon lange vor dem Menschen Klimaerwärmungen durchgemacht und sich als überraschend resistent erwiesen, wie biologische Studien zeigen - so sei beispielsweise eine im warmen Paleozän ausgestorbene Baumart etwa 30.000 Jahre später einfach wieder aufgetaucht. Andererseits seien solche scheinbar beruhigenden Fakten noch lange kein Grund zur Entwarnung, wie Kegel durchaus klar stelle - insbesondere um die Weltmeere mache sich die Wissenschaft zu Recht große Sorgen. Wie Kegel die Situation beleuchtet, ist differenziert und sachlich, versichert Granzin, für eine populärwissenschaftliche Publikation sei die Lektüre allerdings etwas trocken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.04.2021

Christian Schwägerl scheint alarmiert durch die Ausführungen des Biologen Bernhard Kegel. Was Kegel in seinem Buch über den Wandel der Natur schreibt, findet Schwägerl so kenntnisreich und anschaulich wie erschreckend. Schwägerl lernt nicht nur, dass die Erderwärmung und die damit verbundenen Veränderungen, etwa der Kohlendioxidsättigung oder des Vogelzugs, schneller kommen als gedacht, er ahnt beim Lesen auch, dass viele Arten und der Mensch selbst dem Wandel nicht gewachsen sein könnten. Dass der Autor bei aller gebotenen Dringlichkeit differenziert auf die Ökologie schaut, gefällt dem Rezensenten. Biotechnologische und philosophische Fragen streift der Autor allerdings nur am Rand, so Schwägerl.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.04.2021

Rezensent Michael Lange schätzt die Art und Weise, in der der Biologe Bernhard Kegel in seinem Buch den Klimawandel beschreibt: nicht als einheitliche Ökokatastrophe, der die Natur wehrlos ergeben ist, sondern als Summe von Veränderungen in einem komplexen Netzwerk, an die sich die Natur teilweise auch anpassen kann: So wandern Zugvögel beispielsweise in kältere Gebiete aus, lernt der Rezensent. Trotzdem neige Kegel keineswegs zur Verharmlosung. Eine sich manchmal in Einzelbeispielen verlierende, aber trotzdem differenzierte und auch eindringlich warnende Untersuchung, so der Kritiker.