Barbara Toth

Karl von Schwarzenberg

Die Biografie
Cover: Karl von Schwarzenberg
C. Ueberreuter Verlag, Wien 2005
ISBN 9783800071197
Gebunden, 200 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Mit zehn Jahren wurde der Spross einer der ältesten Adelsdynastien aus seiner Heimat Böhmen vertrieben, mit 28 Jahren trat er das millionenschweren Erbe in Deutschland und Österreich an, nach der Wende 1989 kehrte der Schweizer Staatsbürger nach Prag zurück und wurde die rechte Hand des Dichterpräsidenten Vaclav Havel - Politik hat das Leben von Karl Schwarzenberg geprägt und er hat versucht, die Politik zu prägen. Warum ihm das in Österreich, aber vielmehr noch in Tschechien gelang, erzählt diese Biografie. Sie schildert die prägenden Jugendjahre in Böhmen, seine Zeit als Dandyprinz im Wiener Bohememilieu, seine ersten Gehversuche in der österreichischen Politik, sein Engagement für die Dissidentenbewegung im Kommunismus, seine Tätigkeit als Havels Kanzler und schließlich sein Leben heute: als Senator in Prag, als Fürst und als echter, mitteleuropäischer Patriot.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.03.2006

Michael Frank bemerkt anerkennend, dass sich Barbara Tath mit dieser Biografie Karl von Schwarzenbergs nicht zur "Hagiografin" macht, auch wenn er findet, dass es sich bei dem Buch eher um ein "Erzählstück" als um eine echte Lebensbeschreibung handelt. Die österreichische Journalistin der Wiener Tageszeitung "Der Standard" erzählt in vielen Anekdoten und Begebenheiten aus dem Leben dieses Angehörigen einer einflussreichen Adelsfamilie und beschreibt sehr "plastisch" die Wandlung vom "Bohemien" zum engagierten Demokraten, lobt der Rezensent. Besonders die zweijährige Amtszeit als Berater des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel schildert die Autorin laut Frank "amüsant und intensiv", auch wenn sich hier schon eine Schwäche in den "politischen Bewertungen" der Autorin zeigt, die sich durch das ganze Buch ziehen. So sei beispielsweise die Behauptung, die "Wurstigkeit" der Kohl-Regierung habe entscheidende Zugeständnisse Havels an die Sudetendeutschen verhindert, eine "grandiose Fehleinschätzung", tadelt Frank. Dafür lobt er die Fähigkeit Taths, in kleinen Details "viel bedeutsamen Hintergrund" zu schildern. Demzufolge haben selbst die "bedeutungsgeblähten Banalitäten" dem Rezensenten die Lektüre zum Vergnügen gemacht. Trotz allem: Frank wird das Gefühl nicht los, das "Eigentliche" dieser faszinierenden Gestalt nicht erfahren zu haben.
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