Baha Güngör

Die Angst der Deutschen vor den Türken und ihrem Beitritt zur EU

Cover: Die Angst der Deutschen vor den Türken und ihrem Beitritt zur EU
Diederichs Verlag, München 2004
ISBN 9783720525367
Gebunden, 192 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

In der Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei tun sich Gräben auf, von denen mancher dachte, sie seien längst überwunden. Der türkisch-deutsche Journalist Baha Güngör beleuchtet ohne Rücksicht auf politische Korrektheit die Ängste vieler Deutscher vor Überfremdung und Gewalt, vor Islamismus, Kopftuchzwang und Wirtschaftsflüchtlingen. Er macht deutlich, wie wenig Deutsche und Türken letztlich voneinander wissen. Und er erläutert, was aber zumindest die Deutschen über die Türken und deren Heimatland wissen sollten, um beurteilen zu können, ob die Türkei Teil der EU werden sollte oder nicht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.2005

Recht angetan zeigt sich Arnulf Baring von Baha Güngörs Buch, das versuche, den Deutschen die Ängste vor einem EU-Beitritt der Türkei zu nehmen. Baring bescheinigt Güngör, der Leiter der türkischen Hörfunkredaktion der Deutschen Welle ist, sich in Deutschland und in der deutschen Mentalität gut auszukennen und obendrein "packend" zu schreiben. Güngör bezweifle, dass die meisten Deutschen zur Integration der türkischen Einwanderer bereit seien: "Integration umschreibt schließlich nicht Assimilation - die totale Aufgabe der kulturellen und religiösen Identität und die letztliche Verwandlung in einen Deutschen." Baring hofft indes, dass die Prägekraft des kulturellen und religiösen Erbe des Heimatlandes abnimmt. Sonst drohe die Gefahr einer Parallelgesellschaft, die den Keim schwerer Auseinandersetzungen in sich trage. Trotz dieses "Grundeinwands" findet er Güngörs Buch "durchweg lesenswert".
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.11.2004

Mit Sympathie hat Dorothea Heintze diese Streitschrift gelesen, mit der sich der deutsch-türkische Journalist Baha Güngör für die Aufnahme der Türkei in die EU einsetzt. Ganz überzeugt ist sie allerdings nicht von dem Buch. Als Kernthese stellt sie Güngörs Warnung dar, dass "dem Westen eine Katastrophe" droht, sollte die Mitgliedschaft der Türkei auf die lange Bank geschoben oder gar ganz abgelehnt werden. Denn dann werde die Türkei den eingeschlagenen Weg der Demokratie wieder verlassen, die Gesellschaft werde sich weiter islamisieren. Die Verantwortung für diese drohende Entwicklung schiebt der Autor dabei nach Heintzes Darstellung nicht allein Brüssel zu, sondern auch Berlin. Denn noch immer tun sich die Deutschen schwer, ihre Einwanderer als gleichberechtigte Nachbarn zu akzeptieren. Hier erhebt Heintze den Einwand, dass Güngör kein Wort darüber verliere, dass Integration eine Medaille mit zwei Seiten sei. So vermisst sie letztendlich an diesem Buch nicht nur Klarheit, sondern auch Offenheit.
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