Andreas Platthaus

Freispiel

Roman
Cover: Freispiel
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2009
ISBN 9783871346644
Gebunden, 204 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Silvester 1989. Voller Begeisterung und nahezu kindlicher Vorfreude macht sich eine Gruppe junger Freunde aus der westdeutschen Provinz auf den Weg nach Berlin, wo sie auf dem Alexanderplatz an einem Jahrhundert-, einem Jahrtausendereignis teilhaben wollen. Diese Nacht wird nicht nur eine wichtige Nacht in der Geschichte sein, es soll auch eine wichtige Nacht in ihrem Leben, in ihrer Biografie werden, von der sie noch ihren Enkeln erzählen können. Natürlich kommt dann alles anders als erträumt. Auf dem Alexanderplatz findet keine Party statt, weil alle die Großbildschirme und das alkoholselige Feiern am Brandenburger Tor vorziehen. Also lassen sich die jungen Leute von ein paar Ostdeutschen mitnehmen in deren Wohnung nach Pankow. Dort sind sie plötzlich mit etwas konfrontiert, das in diesen Stunden keinen Platz haben dürfte: Skepsis statt Schaumwein, Geständnisse statt Gespräche, Verrat statt Verbrüderung. Aus dem erhofften Fest wird eine Prüfung. Als sie im Morgengrauen wieder aufbrechen, ist es, als hätten sie ihre Unschuld verloren. Das hier ist nichts Abstraktes, kein Höhepunkt der Geschichte, begreifen sie irgendwann, das hier ist Erwachsenwerden in einer einzigen Nacht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.12.2009

Kein Buch für die Insel, findet Tobias Lehmkuhl und schreibt ziemlich gerade heraus, was er von diesem Romandebüt des FAZ-Feuilletonredakteurs Andreas Platthaus hält: Gar nichts. Hölzerne, unglaubwürdige Dialoge, öde Figuren und Verhältnisse quälen den Rezensenten nach eigener Darstellung nebst der Frage, wozu er als Leser am misslungenen Silvesterausflug vier schlechtgelaunter Gesellen in die gerade wiedervereinigte Hauptstadt teilnehmen soll, wenn der Text weder gute Laune noch Humor anzubieten hat.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.10.2009

Dafür dass es die sehr kurze Kritik eines kurzen Romans ist, verhaspelt sich Rezensent Adam Soboczynski doch ganz schön in Nacherzählung, bevor er zu einem milde positiven Abschluss kommt. Er findet die Geschichte einer feucht-fröhlichen ost-west- und liebesverwirrten Silvesternacht im Jahr 1989/90 am Brandenburger Tor reichlich klischeebeladen und auch die Prosa eines der liebesverwirrten Mädchen, aus deren Sicht der Roman erzählt ist, scheint ihm peinlich zu sein. So peinlich, dass es am Ende schon wieder gut ist? "Vereinigung ist immer schwierig", frotzelt der Rezensent am Ende. Man muss es wohl selbst probieren.