Alea Horst, Mehrdad Zaeri

Manchmal male ich ein Haus für uns

Europas vergessene Kinder (Ab 8 Jahre)
Cover: Manchmal male ich ein Haus für uns
Klett Kinderbuch Verlag, Leipzig 2022
ISBN 9783954702633
Gebunden, 80 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Ein Haus, ein Badezimmer mit Dusche - von solchen Dingen kann die 10-jährige Tajala aus Afghanistan nur träumen oder malen. Denn sie musste fliehen und ist im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos gestrandet.Die Fotografin und Nothelferin Alea Horst hat mit ihr und anderen Kindern gesprochen, hat sie nach ihrem Alltag im Lager gefragt, nach ihren Erlebnissen, Ängsten und Träumen, auch nach ihrem Lieblingswitz. Entstanden ist eine herzergreifende Sammlung aus Porträts, Momentaufnahmen und dramatischen, aber auch hoffnungsvollen Berichten.Die begnadete Fotografin gibt den Camp-Kindern mit diesem Buch Gesicht und Stimme. Der Illustrator Mehrdad Zaeri, selbst einst aus dem Iran geflüchtet, visualisiert die Sehnsüchte in stimmungsvollen Vignetten.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 25.04.2022

Rezensentin Maria Riederer stellt zwei Kinderbücher vor, die von Kindern in den griechischen Auffanglagern für Geflüchtete erzählen. Die Fotografin und freiwillige Nothelferin Alea Horst lässt dafür die geflüchteten Kinder selbst ihre Geschichte erzählen, von ihrer Flucht, ihrem Alltag im Lager, ihren Ängsten und Träumen, erklärt die Rezensentin, die diese Erzählungen teils nur schwer erträgt. Auf den begleitenden Bildern, versucht die Autorin die Menschen in Würde darzustellen, ohne Klischees, erfährt die Rezensentin. Daraus sei ein "fantastisches und auch beklemmendes Buch" entstanden, lobt Riederer beeindruckt.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 02.03.2022

Rezensentin Kim Kindermann sieht und liest, was es wirklich bedeutet, ein Flüchtlingskind zu sein. Alea Horst liefert Geschichten und Porträtbilder, die Kindermann unter die Haut gehen. Ein Blick, ein seltenes Lächeln und Erzählungen von Flucht und Gewalt und dem Gefühl, nirgends wilkommen zu sein, zeigen Kindermann eine andere Realität als die der Nachrichtenbilder und regen Kindermann an, darüber nachzudenken, was die Kinder in den Lagern auf Lesbos verloren haben und was sie sich wünschen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 22.02.2022

Die hier rezensierende Autorin Andrea Paluch interessiert sich vor allem für die Frage, ob Eltern ihre Kinder schonen sollten. Mit acht Jahren, überlegt sie, kann man Kindern durchaus zumuten, sich mit dem Leid der Flüchtlinge auf Lesbos zu beschäftigen. Ihr Gedanke: Erwachsene haben ein schlechtes Gewissen, weil sie untätig hinnehmen, dass in den schlecht ausgestatteten Lagern von Lesbos an geflüchteten Exempel statuiert werden. Aber da Kinder nicht in der Verantwortung sind, schärfen sie ihre Moral an diesem Skandal. Alea Horsts Fotografien und Interviews mit Kindern, die auf Lesbos gestrandet sind, kommen ihr gerade recht. Gute Arbeit, findet sie, auch die Zeichnungen von Mehrdad Zaeri gefallen ihr gut.