Albrecht Metzger

Der Himmel ist für Gott, der Staat für uns

Islamismus zwischen Gewalt und Demokratie
Cover: Der Himmel ist für Gott, der Staat für uns
Lamuv Verlag, Göttingen 2000
ISBN 9783889775696
Broschiert, 238 Seiten, 15,24 EUR

Klappentext

Die Vorstellung, der Islam greife nach der Weltherrschaft und bedrohe unsere westlich-säkulare Zivilisation, ist ein in den Medien häufig wiederkehrendes Motiv. Genährt werden diese ängste nicht nur durch den verbalen Radikalismus islamischer Fundamentalisten, sondern durch zahlreiche Terrorakte. Albrecht Metzger hält es trotz allem für falsch, den islamischen Fundamentalismus auf seine terroristischen Komponenten zu reduzieren. Seine fünf Länderstudien - zu Ägypten, Palästina, Jordanien, Libanon und Jemen - zeigen, dass sich die Islamisten durchaus am politisch Machbaren orientieren. Dieser Pragmatismus kommt auch in ihrem Verhältnis zu außerislamischen Gesellschaften zum Tragen. Denn anders, als man erwarten sollte, sind viele von ihnen an einem Dialog mit dem Westen interessiert.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.07.2001

Ein "neue und wertvolle" Perspektive auf das Phänomen des Islamismus ist dieses Buch von Albrecht Metzger, für das dieser ausführliche Gespräche mit Vertretern des Islamismus in fünf Ländern des Nahen Osten geführt hat, findet Rezensent Arnold Hottinger. Er findet Metzgers Argumentationslinie, dass die radikalen Islamisten eine zwar laute, aber nicht besonders einflussreiche Minderheit unter den Islamisten (die sich zunehmend pragmatisch orientieren) darstellen, weitgehend überzeugend. Hottinger stößt sich lediglich ein wenig an der sehr breit gefassten Definition der Islamisten, in die der Autor alle nichttraditionellen Muslime einbezieht und findet, dass hier deutlichere Grenzen gezogen werden sollten. Alles in allem findet er die Arbeit jedoch überzeugend und äußert die Einschätzung, dass ein "großer Teil der heutigen Muslime nach einem gangbaren Ausweg suchen, um den politischen und moralischen Sackgassen zu entkommen."