Albert Cohen

Die Schöne des Herrn

Roman
Cover: Die Schöne des Herrn
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2012
ISBN 9783608939392
Broschiert, 891 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Helmut Kossodo in einer Überarbeitung durch Michael von Killisch-Horn. Der reiche und schöne Solal, jüdischer Diplomat beim Völkerbund, verführt zu Beginn der 30er ­Jahre Ariane, die Frau eines Kollegen. Was als prickelnde Affäre beginnt, wird rasch zu einer beide Partner verschlingenden Passion. Nach den lustvollen und rauschhaften ersten Monaten versuchen Ariane und Solal immer verzweifelter, die Leidenschaft füreinander am Leben zu erhalten. Die anfängliche Lust wird zur Qual. Liebe schlägt um in Eifersucht und Entfremdung. Albert Cohens Meisterwerk ist einer der größten Liebesromane des 20. Jahrhunderts und hat bis heute nichts von seiner Wucht verloren.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.05.2013

Albert Cohens "Die Schöne des Herrn", einer der vergnüglichsten Romane des zwanzigsten Jahrhunderts, wie Andreas Isenschmid findet, ist nun in einer nachpolierten Übersetzung erneut auf Deutsch erschienen. Die Umstände, unter denen das Buch 1968 in Paris erstmals erschien, waren reichlich kurios, weiß der Rezensent. Albert Cohen war niemandem ein Begriff, dabei war er damals schon stolze zweiundsiebzig Jahre alt, und "Die Schöne des Herrn" widersetzte sich rigoros den damaligen Deutungsmustern, die Mischung aus Schelmenroman, orientalischer Erzählung, Sozialkritik und modernem europäischem Roman war vollkommen unvertraut. Dass man sich in die Geschichte des "zum Erbrechen" schönen Solal, eines jüdischen Untergeneralsekretärs, und Ariane Deume-d'Aubles, einer protestantischen Genferin aus ehrwürdigem Hause, etwas hineingeworfen fühlt, erstaunt weniger, wenn man weiß, dass das Buch eigentlich der dritte Teile einer Roman-Tetralogie ist, verrät der Rezensent. Es darf aber ruhig alleine gelesen werden, meint Isenschmid, es ist ohnehin das beste.