A.J. Liebling

Zwischen den Gängen

Ein Amerikaner in den Restaurants von Paris
Cover: Zwischen den Gängen
Berenberg Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783937834214
Gebunden, 176 Seiten, 21,50 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen und mit einem Vorwort von Joachim Kalka. Über Paris und die französische Küche in ihrer besten Zeit hat niemand so geschrieben wie der wunderbare A.J. Liebling, für den ein Tag ohne opulentes Mittag- und Abendessen nicht der Rede wert war. Zeit seines Lebens ein engagierter politischer Publizist und Gourmand, hatte er das Glück, sich von unten nach oben durch die französische Hauptstadt fressen zu müssen: Als junger Mann entdeckte er in den zwanziger Jahren, dass sich teures Essen und guter Geschmack nicht unbedingt vertragen. Später, als Korrespondent des "New Yorker", erklomm er, ausgerüstet mit ebenso respektgebietendem wie gelassenem Sachverstand, sämtliche Gipfel, die das kulinarische Paris zu bieten hatte. Niemand hat darüber mit solch hinreißender Passion und stoischem Witz geschrieben wie Liebling in seinem letzten Buch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.03.2008

Mit einer Mischung aus Zuneigung und Neid hat der Rezensent sich diesem Buch und seinem Autor gewidmet. Jürgen Dollase lobt den distanzierten Blick fürs Besondere und den "trockenen" Humor sowie den "angenehmen" Stil A. J. Lieblings, der ihm Paris "im Zeichen des guten Essens" näherbringt. Neidvoll auf die finanziellen und somit kulinarischen Möglichkeiten des Autors schauend, erscheint es Dollase zwar nicht außergewöhnlich, jedoch bemerkenswert genug, wie hier Sachverhalte um Seezunge und Chateauneuf erkannt werden, "die bis heute Gültigkeit haben".
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.11.2007

Johannes Willms schwelgt genussvoll in den Restaurantberichten, die der 1963 gestorbene A.J. Liebling über Jahre für den "New Yorker" aus Paris schrieb. Nicht nur der Rezensent wird etwas nostalgisch, wenn er von den üppigen Menus liest, die der amerikanische Journalist probierte, auch den Aufsätzen entnimmt er einen wunderbar "elegischen" Ton, wenn Liebling den Niedergang der Pariser Kochkunst registriert. Der Band ist nicht nur unterhaltsam und "appetitanregend", der Leser kann daraus nebenbei auch lernen, dass man sich, wenn es um den hohen Genuss der feinen Küche geht, nicht auf die Nobelrestaurant-Empfehlungen der einschlägigen Restaurantführer verlassen, sondern lieber selbst auf Entdeckungsreise gehen sollte. Im Übrigen ist sich Willms nach dem Lesen von Lieblings reichhaltigen Malzeiten sicher, dass der Autor sich von der heutigen "cuisine minceur" mit Grausen abgewendet hätte.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2007

Obwohl dieses "skandalöse" Buch des "investigativen Kulinaristen" erst mit fünfzigjähriger Verspätung in Deutschland erscheint, kommt es für Rezensent Dieter Hildebrandt gerade richtig: in unsere Geschmacksepoche der "Nano-Kollagen" aus "Fast-nichts-Food" platzt es zu seinem großen Vergnügen nämlich hinein "wie ein gewaltiges Fettnäpfchen". Der Rezensent lässt sich mitreißen von diesem "Triumph der Genüsslichkeit", die für ihn aus fast jeder Zeile dieser Eloge auf die französische Küche und den französischen Wein der dreißiger bis fünfziger Jahre spricht. Beglückt notiert er auch die "grandiose Unbekümmertheit" in Sachen gesunder Ernährung, liest A.J. Lieblings Beschreibungen kleiner Restaurants und seiner Gänge durch Markthallen, die das Buch für ihn auch zu einem Paris-Buch machen, "wie es noch keins gab". Überschwänglicher Dank wird auch dem Entdecker und Kommentator des Werks, Joachim Kalka, zuteil.